Cuxhaven | 25. May 2018
Die „große Schwester“ versorgt bereits seit 2016 in Hamburg-Altona Kreuzfahrtschiffe mit Energie. Seit heute steht am Elbstrom ein weiterer Landstromanschluss für Schiffe bereit. Die Anlage ist direkt an der Kaikante im Offshore-Hafen in Cuxhaven.
„Die niedersächsischen Seehäfen, und insbesondere Cuxhaven, bestätigen mit der heutigen Inbetriebnahme der Landstromanlage ihre herausragende Position. Neben den innovativen Turbinen aus dem Offshore Industrie Zentrum bietet Cuxhaven jetzt auch die Möglichkeit, die Transportschiffe emissionsarm mit Energie zu versorgen“, betont der Niedersächsische Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung Dr. Bernd Althusmann bei der Inbetriebnahme der Anlage in Cuxhaven.
Das Land Niedersachsen investiert über seine Hafengesellschaft Niedersachsen Ports weitere rund 1,5 Millionen Euro in die Hafeninfrastruktur in Cuxhaven.
Neue Technologie für weniger Emissionen
Cuxhaven ist der erste Hafen von Niedersachsen Ports, der diese Technologie für die Frachtschifffahrt anbietet. Während der Liegezeit im Hafen müssen Schiffe weiterhin funktionsfähig sein. Sie benötigen dazu etwa so viel Strom wie 100 Haushalte. Werden die Schiffe mit Strom aus dem öffentlichen Netz versorgt, entfällt die bordeigene Energieerzeugung mit Diesel oder Schweröl.
„Häfen müssen zum Klima- und Umweltschutz ihren Beitrag leisten. Sie müssen die bestmögliche Lösung finden, um einerseits leistungsfähige Hafenanlagen rund um die Uhr anbieten zu können, andererseits Luftschadstoffe zu reduzieren und Schallemissionen zu senken“, erklärt Holger Banik Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.
Gute Partnerschaft
EWE NETZ hat von Niedersachsen Ports den Auftrag erhalten, den Anschluss an das öffentliche 20kV-Stromnetz zu bauen. Siemens hat die Schlüsselkomponenten der Siharbor Landstromversorgung geliefert.
Insgesamt besteht die Anlage aus einer Station mit zwei Transformatoren und einem Konverter, der den Wechselstrom aus dem öffentlichen Netz (400V/50Hz) in Schiffsstrom (440V/60 Hz) umwandelt. Mit acht Metern Höhe weithin sichtbar ist zudem die Kabelzuführung gebaut worden, bei der über ein Rollensystem die armdicken Stromkabel sicher auf das Schiff geführt werden.
„Für EWE ist dieses Bauvorhaben von besonderer Bedeutung: Wir erweitern mit dieser Steckdose für Schiffe unser Leistungsportfolio und tragen zugleich dazu bei, dass Schifffahrt und Offshore-Wirtschaft besser mit der Tourismusregion hier an der Küste vereinbar sind. Wir konnten das Projekt dank der guten Zusammenarbeit mit allen Partnern erfolgreich abschließen“, sagte EWE-Chef Stefan Dohler bei der Inbetriebnahme der Landstromanlage im Offshore-Hafen in Cuxhaven.
Siemens hat erstmals einen Niederspannungsumrichter mit einer Leistung von 630 kW bei einem Landstromanschluss eingesetzt. Der Frequenzumrichter in Verbindung mit der Steuerungssoftware gleicht die Frequenz des örtlichen Verteilnetzes an die des Bordnetzes an.
„Diese Anlage in Cuxhaven ist nach Lübeck und Hamburg bereits die dritte Landstromversorgung für Handels- und Kreuzfahrtschiffe, die wir für einen deutschen Hafenbetreiber liefern konnten. Ein wichtiger Schritt zu mehr Luftreinhaltung in unseren Küstenregionen, zu dem wir das Land Niedersachsen und stellvertretend unsere Auftraggeber NPorts und EWE beglückwünschen. Am meisten freut es mich, dass wir hier trotz ähnlicher Technik wie in Hamburg ein neues Cuxhavener Original geschaffen haben. Dies ist nun nach internationalen technischen Standards und für alle gängigen Bordsysteme ausgelegt. Es wäre wünschenswert, wenn weitere Hafenstädte diesem Beispiel von Cuxhaven folgten“, sagt Peter Kalthoff, Kaufmännischer Leiter der Siemens Division Energy Management in Deutschland.
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Factsheet - Landstromanschluss Cuxhaven
Grafik - Siharbor Landstromlösung
Video - EWE Cuxhaven
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Niedersachsen Ports ist Eigentümer und Betreiber von fünf Seehäfen, sieben Inselversorgungshäfen und drei Regionalhäfen an der deutschen Nordseeküste. Sitz der Gesellschaft ist Oldenburg. Mit den Niederlassungen in Brake, Cuxhaven mit Außenstelle in Stade, Emden und Wilhelmshaven managt Niedersachsen Ports die Hafeninfrastruktur in den großen Seehäfen des Landes Niedersachsen.
Die Niederlassung Norden betreibt zudem die Versorgungshäfen für die Ostfriesischen Inseln. Somit bietet Niedersachsen Ports eine Vielzahl von Hafenstandorten aus einer Hand.
Die EWE NETZ GmbH mit Sitz in Oldenburg ist ein Unternehmen der EWE-Gruppe. Mittelbare Anteilseigner sind die EWE AG mit rund 97 Prozent sowie Städte und Gemeinden aus dem Ems-Weser-Elbe-Gebiet. EWE NETZ betreibt Strom- und Gasnetze in diesem Gebiet sowie Gasnetze in Teilen Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns. Darüber hinaus baut EWE NETZ leistungsstarke Telekommunikationsnetze. Die Infrastruktur von EWE NETZ zeichnet sich durch hohe Versorgungssicherheit und einen wirtschaftlich effizienten Betrieb aus. Rund 154 Mio. Euro investierte das Unternehmen im Jahr 2017 in die Qualität und den Ausbau der Netze. Mit den ausführenden Arbeiten werden in der Regel regionale Firmen beauftragt. Das Unternehmen gehört mit einem Jahresumsatz von 2,73 Mrd. Euro und rund 1.650 Beschäftigten zu den großen Netzbetreibern in Deutschland.
Die Siemens AG (Berlin und München) ist ein führender internationaler Technologiekonzern, der seit 170 Jahren für technische Leistungsfähigkeit, Innovation, Qualität, Zuverlässigkeit und Internationalität steht. Das Unternehmen ist weltweit aktiv, und zwar schwerpunktmäßig auf den Gebieten Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung. Siemens ist weltweit einer der größten Hersteller energieeffizienter ressourcenschonender Technologien. Das Unternehmen ist einer der führenden Anbieter effizienter Energieerzeugungs- und Energieübertragungslösungen, Pionier bei Infrastrukturlösungen sowie bei Automatisierungs-, Antriebs- und Softwarelösungen für die Industrie. Darüber hinaus ist das Unternehmen ein führender Anbieter bildgebender medizinischer Geräte wie Computertomographen und Magnetresonanztomographen sowie in der Labordiagnostik und klinischer IT. Im Geschäftsjahr 2017, das am 30. September 2017 endete, erzielte Siemens einen Umsatz von 83,0 Milliarden Euro und einen Gewinn nach Steuern von 6,2 Milliarden Euro. Ende September 2017 hatte das Unternehmen weltweit rund 372.000 Beschäftigte. Weitere Informationen finden Sie im Internet unterwww.siemens.com.