Hafenpost

Guten Morgen, liebe Sorgen.
#Beschäftigte & Sicherheit|  4 Min.

Guten Morgen, liebe Sorgen.

Den Betriebsrat kontaktiert man eigentlich nur dann, wenn’s irgendwo hakt im Arbeitsalltag. Damit es aber gar nicht erst soweit kommt, setzen sich die elf Mitglieder aktiv für unsere Beschäftigten bei NPorts ein.

1, 4, 6, 11, 650. Was bedeuten diese Zahlen? Die Antwort ist simpel: Bei NPorts wählen unsere fast 650 Mitarbeiter*innen alle vier Jahre elf Vertreter*innen in den Betriebsrat, die dann wiederum unsere sechs Standorte vertreten. Und das ist auch gut so. Der Betriebsrat ist nämlich unser Sprachrohr gegenüber der Geschäftsleitung. Die gewählten Mitglieder setzen sich aktiv für verbesserte Arbeitsbedingungen bei NPorts ein und haben ein Mitspracherecht bei zahlreichen unternehmensweiten Entscheidungen.

 

Aufgaben über Aufgaben

Der Betriebsrat hat Einfluss auf die Arbeitszeitgestaltung, die Entlohnungsgrundsätze sowie soziale, personelle, berufliche, gesundheitliche, arbeitsplatzbezogene und wirtschaftliche Angelegenheiten im Betrieb.

Auch bei Vorstellungsgesprächen ist je ein Mitglied dabei. Andere Aufgaben werden aufgeteilt: Einige bringen sich im Wirtschaftsausschuss* ein, andere im Arbeitssicherheitsausschuss*. Die JAV* wird von ihnen unterstützt und es gibt eine Schwerbehindertenvertretung*. Nicht zu vergessen die diversen Arbeitsgruppen, in denen sie sich tummeln und dabei ist noch Zeit für die ganz normalen alltäglichen Anfragen unserer Kolleg*innen.

Wie schafft man das alles? Um diese vielen Themen zu bewältigen, treffen sie sich wöchentlich. Entweder im Betriebsausschuss* oder in größerer Betriebsrats-Runde mit allen Mitgliedern. Bis auf den Vorsitzenden, Gert Diekmann, und sein Stellvertreter, Michael Kock-Werner, machen übrigens alle den „Betriebsrats-Job“ neben ihrer eigentlichen Tätigkeit bei NPorts. 

 

Für eine bessere Arbeitswelt

Auf die Frage, weshalb sich die einzelnen Mitglieder für den Betriebsrat haben aufstellen lassen, gab es nur eine Antwort: Sie wollen sich für die Beschäftigten bei NPorts einsetzen und die Arbeitsbedingungen weiter verbessern. „Wenn Menschen zusammenarbeiten, gibt es auch mal Unstimmigkeiten. Ganz viel kann man bereits in einem persönlichen Gespräch klären“, erzählt uns Stephan Ammersken. „Manchmal braucht man einfach jemanden, bei dem man etwas los werden kann und der von außen auf eine Situation schaut. Meist sind es nur Missverständnisse zwischen zwei Personen, die schnell geklärt sind. Nur sehr selten müssen wir als Betriebsrat wirklich eingreifen und handeln. Aber dafür sind wir dann ja auch da.“

„Wichtig ist, ein dickes Fell zu haben und trotzdem den Blick für Tatsachen nicht zu verlieren.“ so beschreibt es Sascha Gatena. „Es kommt zu Situationen, wo die Bitte um Unterstützung mit sehr viel Druck und Unmut auf dich zukommt, eine schnelle Lösung wird gefordert. Dabei ist es manchmal nicht so einfach die wirklich wichtigen Informationen, die zur Lösung beitragen, aus einer solchen Situation zu ziehen. Aber es klappt, wenn man sich die Zeit nimmt.“ Trotz dieser Herausforderungen ist die Arbeit als Betriebsrat lohnenswert. Die Möglichkeit, etwas zum Positiven zu verändern und für die Rechte der Mitarbeitenden einzutreten, ist für Sascha Gatena auch nach fast 14 Jahren im Betriebsrat, eine wichtige Motivation.

Auch der Versuch, allen gerecht zu werden, klappt nicht immer. „Die unterschiedlichen Standorte bergen Herausforderungen,“ ergänzt Traute Höllmann. „Die Arbeit im Standort A kann in Standort B ganz anders verrichtet werden. Für uns als Betriebsrat ist es dann wichtig Lösungen und Kompromisse zu finden, mit denen alle zufrieden sind. Da sind Enttäuschungen an der ein oder anderen Stelle natürlich vorprogrammiert, die wir dann auffangen müssen.“ 

 

Fazit

Nicht immer ein einfacher Job, den unser Betriebsrat da macht. Sie setzen sich freiwillig und größtenteils neben ihrem eigentlichen Job für die Mitarbeitenden ein und führen herausfordernde Gespräche mit der Geschäftsführung. Die Interessen der Beschäftigten zu hundertprozentiger Zufriedenheit durchsetzen, klappt naturgemäß nicht immer und zieht wiederum Missmut beim ein oder anderen Beschäftigten nach sich. Gut zu wissen: Alle Mitglieder sind jederzeit für alle Beschäftigten ansprechbar – gerade auch für die Standorte „ohne eigene BR-Kollegen“ –.

Trotzdem sind sie alle sehr motiviert in ihrer Betriebsratstätigkeit. Das können wir durch unsere Gespräche mit den einzelnen Mitgliedern auf jeden Fall bestätigen. Die Stimmung im Team ist herzlich und lustig – so kann man den Problemen am besten an den Kragen gehen. Wir ziehen den Hut vor so viel Hingabe, Mut und Engagement und sagen „Danke für euren Einsatz!“.

 

* Im Arbeitssicherheitsausschuss wird über Themen des Arbeitsschutzes und Unfallverhütung beraten. 
JAV (Jugend- und Auszubildendenvertretung): Besteht bei NPorts aus drei Personen und vertritt alle unter 18 Jahren und die zur Berufsausbildung Beschäftigten (Auszubildende, Praktikanten, Werkstudenten). 
Schwerbehindertenvertretung: Vertritt die Interessen schwerbehinderter und ihnen gleich gestellte behinderte Beschäftigte. 
Betriebsausschuss: Besteht aus fünf Betriebsratsmitgliedern und führt die laufenden Geschäfte des Betriebsrates, wie Vorbereitung von Beschlüssen, Einholen von Auskünften, Beschaffen von Unterlagen, Besprechungen mit Gewerkschaftsvertretern. Er darf jedoch keine Betriebsvereinbarungen abschließen.

 

Das Team

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