Autonomes Baggerschiff verspricht produktivere Hafenunterhaltung

Oldenburg |

IHATEC-gefördertes Forschungsprojekt für innovatives und automatisiertes Baggerschiff auf den Weg gebracht.

Heute übergab Staatssekretär Enak Ferlemann dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG (NPorts) Dr. Bernd Althusmann stellvertretend für das Konsortium den Förderbescheid für das Projekt „AMISIA”. Hierbei handelt es sich um ein Forschungsprojekt zur Entwicklung eines hochautomatisierten Baggerschiffs. Dies soll künftig das Sediment-Management im Emder Hafen produktiver und umweltfreundlicher gestalten.


„Das AMISIA-Projekt ist ein herausragendes Beispiel für die Entwicklung neuer digitaler Hafentechnologien in den niedersächsischen Seehäfen. Hiermit sichern wir ausreichende Wassertiefen in unseren Häfen und somit die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Hafenstandortes Niedersachsen“, erklärt der Vorsitzende des Aufsichtsrates von NPorts Dr. Bernd Althusmann, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung.


Das Volumen von „AMISIA“ beläuft sich auf 3,23 Millionen Euro und wird zu 73 Prozent vom BMVI über das IHATEC-Förderprogramm unterstützt. Die Laufzeit beträgt drei Jahre. Projektträger ist die TÜV Rheinland Consulting GmbH. Bei dem Projekt arbeitet NPorts mit zwei Verbundpartnern und drei assoziierten Partnern zusammen.
„AMISIA hat die besten Voraussetzungen für eine IHATEC-Förderung. Die Projektpartner vereinen langjährige Erfahrung aus der Praxis mit Forschungsgeist und Innovationswillen“, betont Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur.


„Das BMVI wird die Projekte sehr gerne fördern, da sie dem Ziel für innovative Häfen sehr gut entsprechen.“ Neben „AMISIA“ nimmt mit dem Forschungsprojekt „TwinSim“ ein weiteres Vorhaben am 01.10.2021 seine Arbeiten auf. Ziel hierbei ist die Entwicklung eines digitalen Zwillings für die Visualisierung und Optimierung von Abläufen im Containerterminal. „Damit wird die Erfolgsgeschichte des Förderprogrammes fortgeschrieben und die Innovationskraft der deutschen Hafenwirtschaft nachhaltig gestärkt“, so Ferlemann weiter.

 

Baggern mit Bedacht


Seehäfen in Norddeutschland sind von der Tide beeinflusst und somit durch einen hohen Sand- und Schlickeintrag betroffen. Für den reibungslosen Ablauf im Hafen müssen bestimmte Mindesttiefen für die Schifffahrt gewährleistet werden. In Emden wird dafür das sogenannte Rezirkulationsverfahren angewendet. Der Schlick wird durch das Baggerschiff mit Luftsauerstoff in Verbindung gebracht. Dadurch werden natürliche Prozesse angeregt, die den Schlick in der Schwebe und somit für Schiffe durchfahrbar halten. 
Das geplante autonome Baggerschiff soll optimal auf das Rezirkulationsverfahren abgestimmt werden. Der Einsatz einer digitalisierten Navigation sowie automatisierter Systeme verspricht sichere Einsätze im Hafen. Darüber hinaus wird eine Steigerung der Produktivität angestrebt, in dem Kosten gesenkt und Ressourcen geschont werden. 
„Mit dem Projekt „AMISIA“ ist es uns möglich, neue Hafentechnologien für eine konkrete Herausforderung zu entwickeln. Die Erkenntnisse sollen über den Hafen Emden hinaus genutzt werden. So leisten wir unseren Beitrag, die ökologischen und ökonomischen Optimierungspotenziale von Baggerschiffen voll auszuschöpfen“, sagt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort GmbH & Co. KG.


Sechs in einem Boot


Bei dem Projekt arbeitet NPorts mit zwei Verbundpartnern und drei assoziierten Partnern zusammen.
Der Verbundpartner OFFIS - Institut für Informatik ist ein An-Institut der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und hat bereits Konzepte für maritime Dienste, maritime Entwicklungsplattformen und die Erprobung von neuen Technologien im Bereich der maritimen Verkehrssysteme entwickelt und umgesetzt. OFFIS wird für das AMISIA-Projekt unter anderem ein Konzept zur Automatisierung des Baggerschiffs erstellen. 
Der Verbundpartner MAREVAL AG ist ein Ingenieursdienstleister in der maritimen und Offshore-Industrie. Neben der Technik berücksichtigt MAREVAL ebenso auch wirtschaftliche und organisatorische Aspekte. Im Projekt wird MAREVAL die schiffbauliche Konzeption und die Konzeption zur Automatisierung der Rezirkulation übernehmen.
Die assoziierten Partner Allianz Global Corporate & Specialty SE, Ibeo Automotive Systems GmbH und die Götting KG werden bei dem Projekt unterstützen. Die Allianz wird sich der Risikoabschätzung widmen und bei Fragen zur Versicherbarkeit sowie zur Genehmigungskonzeption Expertise beisteuern. Ibeo und Götting KG werden in der Konzeptionsarbeit als auch in den Erprobungsfahrten mit OFFIS und MAREVAL eng zusammenarbeiten und unterstützen das Projekt unter anderem durch die Bereitstellung von Sensorik.

 

Von links: Dr. Andre Bolles (OFFIS, Bereichsleiter FuE-Bereich Verkehr), Holger Banik (Geschäftsführer Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG und der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG), Alexander Hoesen (Vorstand Mareval AG, Hamburg), Enak Ferlemann (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur), Dr. Sebastian Feuerstack (OFFIS, Gruppenleiter im FuE-Bereich Verkehr), Dr. Bernd Althusmann (Aufsichtsratsvorsitzenden der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG) und Prof. Dr. Axel Hahn (Vorstand OFFIS, Institut für Informatik Oldenburg).

Foto: Andreas Burmann / NPorts

 

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Niedersachsen Ports ist Eigentümer und Betreiber von fünf Seehäfen, sieben Inselversorgungshäfen und drei Regionalhäfen an der deutschen Nordseeküste. Sitz der Gesellschaft ist Oldenburg. Mit den Niederlassungen in Brake, Cuxhaven mit Außenstelle in Stade, Emden und Wilhelmshaven managt Niedersachsen Ports die Hafeninfrastruktur in den großen Seehäfen des Landes Niedersachsen. Die Niederlassung Norden betreibt zudem die Versorgungshäfen für die Ostfriesischen Inseln. Somit bietet Niedersachsen Ports eine Vielzahl von Hafenstandorten aus einer Hand.

 

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Dörte Schmitz, Leitung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

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