Schon in der kommenden Woche beginnen die vorbereitenden Arbeiten. Das gemeinsame Bauprojekt der Stadt Brake, der DB Netz AG und der Niedersachsen Ports ersetzt zwei höhengleiche Bahnübergänge und erhöht dadurch deutlich die Verkehrssicherheit.
Brake | 9. November 2016
Das europaweite Vergabeverfahren der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG für den Bau der Brücke Berliner Straße ist abgeschlossen. Die Bietergemeinschaft der Unternehmen Hecker Bau und Depenbrock Bau hat den Zuschlag erhalten und wird schon in der kommenden Woche mit den vorbereitenden Arbeiten beginnen, denn Ziel ist es, die Brücke für den Verkehr Mitte des Jahres 2018 freizugeben.
Deswegen gilt es zunächst, die Bürocontainer auf der zukünftigen Baustelle aufzustellen, sodass die zuständigen Bauüberwacher, Bauleiter und Fachplaner die Aufgaben vor Ort koordinieren und die Fortschritte besprechen und auswerten können. Direkte und zentrale Absprachen sind somit zwischen allen Beteiligten am Ort des Geschehens möglich – eine wichtige Voraussetzung für einen planmäßigen Verlauf des Bauvorhabens.
Zeitgleich wird damit begonnen, den Verlauf der Berliner Straße zu verändern, damit sie während der gesamten Bauzeit weiterhin als Verbindung zwischen der Weser- und Nordstraße dienen kann. „Wir verschwenken die Berliner Straße in östlicher Richtung, damit auch während der Bauzeit der Verkehr von und in Richtung Hafen und Fähre fließen kann und somit keine Umleitung auf andere Straßen erfolgen muss. Später wird ein Teil dieses neuen Straßenverlaufs als Zufahrt zum Umspannwerk genutzt“, erklärt Harald Ludwig, Leiter der NPorts-Niederlassung Brake. Eine Anbindung der Boitwarder Straße an die Berliner Straße ist daher während der gesamten Bauzeit nicht möglich, sodass sowohl Auto- und Fahrradfahrer als auch Fußgänger auf eine Umleitung über die Golzwarder Straße bzw. Wiesenstraße ausweichen müssen.
Auch werden schon in Kürze die Entwässerungsgräben verlegt. Sie müssen dem zukünftigen Brücken- und Straßenverlauf angepasst werden, damit sie ihrer Funktion, Regenwasser schnell und zielgerichtet abzuleiten, vollwertig gerecht werden.
Anschließend erfolgt das Aufschütten der Brückenrampen.
Die für die Wesermarsch typischen mächtigen Weichschichten des Kleibodens, teilweise mit Sand- und Torfbeimengungen, und die sensiblen Gleisanlagen erfordern besondere stabilisierende Maßnahmen. Deswegen wird zunächst nach dem Prinzip der Vorbelastung und mit Unterstützung von Vertikaldrainagen dem Boden das Wasser entzogen, sodass er die gewollte Tragfähigkeit erreicht.
Dabei werden Schläuche, die sogenannten Drains, in das Erdreich eingesetzt. Sie leiten das Grundwasser an die Oberfläche. Durch das Auftragen von Sand wird der Druck auf den Boden erhöht, wodurch das Wasser schneller in die Drains gepresst wird. Dennoch ist Geduld geboten: das Auftragen des Sandes und damit die Erhöhung des Druckes auf den Boden muss schichtweise erfolgen, damit die Gefahr eines Grundbruches ausgeschlossen werden kann. Wachsende Sandberge werden also zu beobachten sein, bis aus diesen ca. Mitte des kommenden Jahres die späteren Brückenrampen entstehen werden. Zur gleichen Zeit wird auch die Brücke gebaut. Voraussichtlich zu Beginn des Jahres 2018 werden die Straßenarbeiten aufgenommen, die dann den neuen Verlauf der Berliner Straße darstellen.
„Wir werden vor Beginn der Bauarbeiten und auch nach deren Fertigstellung Beweissicherungsmaßnahmen an der umliegenden Bebauung vornehmen. Aus diesem Grund werden wir in den kommenden Tagen Kontakt zu den Anwohnern aufnehmen. Es ist uns wichtig, sie transparent zu informieren und ihnen mögliche Bedenken zu nehmen. Aus diesem Grund werden wir auch während der Rammarbeiten Erschütterungsmessungen durchführen“, erklärt Harald Ludwig.
Die Brücke Berliner Straße wird ca. 65 Meter nördlich des heute bestehenden Bahnübergangs entstehen. Sie ist Bestandteil des Planfeststellungsbeschlusses für die Gleisanbindung zur Norderweiterung des Hafens Brake. Um auch dieses neue Hafenareal per Bahn zu erreichen, war eine Verlängerung des bestehenden Hafengleises parallel zur DB-Strecke Hude-Nordenham notwendig. Hierdurch entstanden zwei höhengleiche Bahnübergänge, die nur wenige Meter voneinander entfernt liegen und wovon nur einer durch Halbschranken gesichert ist. Als technisch unmöglich stellte die DB Netz AG eine Ertüchtigung der vorhandenen Leit- und Sicherheitstechnik für beide Bahnübergänge fest. Um auch Standzeiten bei Bahnverkehr auf einem der Gleise und damit wiederkehrende Lärm- und Umweltbelastungen beim Neustart der PKW und LKW sowie aufwendige Sicherungsmaßnahmen durch Bahnpersonal beim Passieren des unbeschrankten Bahnübergangs zu vermeiden, entschieden sich sowohl die Stadt Brake, die DB Netz AG und Niedersachsen Ports gemeinsam als Kreuzungsbeteiligte für den Bau der Brücke. Auch laut dem Allgemeinen Eisenbahngesetz haben Eisenbahninfrastrukturen der öffentlichen Sicherheit zu genügen, weshalb das Eisenbahnkreuzungsgesetz (EKrG) sogar die Beseitigung von höhengleichen Bahnüberführungen forciert. Aus diesem Grund unterstützt der Bund den Bau der Brücke.
Die Kosten von rund 9,0 Millionen Euro übernehmen aus diesem Grund die Stadt Brake als Straßenbaulastträger, der Bund nach EKrG und die DB Netz mit Niedersachsen Ports als gemeinsame Schienenlastträger zu je einem Drittel.
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Niedersachsen Ports ist Eigentümer und Betreiber von fünf Seehäfen, sieben Inselversorgungshäfen und drei Regionalhäfen an der deutschen Nordseeküste. Sitz der Gesellschaft ist Oldenburg. Mit den Niederlassungen in Brake, Cuxhaven mit Außenstelle in Stade, Emden und Wilhelmshaven managt Niedersachsen Ports die Hafeninfrastruktur in den großen Seehäfen des Landes Niedersachsen. Die Niederlassung Norden betreibt zudem die Versorgungshäfen für die Ostfriesischen Inseln. Somit bietet Niedersachsen Ports eine Vielzahl von Hafenstandorten aus einer Hand.