Baubeginn für Hafenerweiterung in Cuxhaven

Cuxhaven |

Mit dem Ersten Rammschlag für die Liegeplätze 5-7 in Cuxhaven beginnen offiziell die Arbeiten am Ausbau des Deutschen Offshore-Industrie-Zentrums

Es ist früh am Morgen, über der künftigen Baustelle im Hafen liegt eine gespannte Stille. Albert Schmidt ist Projektleiter bei der Hafengesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts) und prüft ein letztes Mal, ob das Rammgerät einsatzbereit ist. Denn gleich wird der Erste Rammschlag ertönen – der symbolische Start für den Bau der neuen Liegeplätze 5-7 in Cuxhaven. Der Bauingenieur hat in seinem Berufsleben viel Erfahrung mit Großprojekten gesammelt. Zeitdruck, Wetterkapriolen und andere Herausforderungen sind für ihn und sein Team Arbeitsalltag. „Jede Hafenanlage ist ein Unikat. Anforderungen an Größe, Tiefe und Schwerlastfähigkeit sind ebenso unterschiedlich wie die Nutzung sowie die Bedingungen der jeweiligen Umgebung“, erläutert Schmidt. Hinzu kommt: Was sie hier errichten, wird über Jahrzehnte hinweg eine Schlüsselrolle für die Versorgung mit erneuerbarer Energie spielen. „Für uns ist das eine ganz besondere Baustelle. Wir freuen uns sehr, dass es heute losgeht“, so Schmidt weiter.

 

Cuxhaven: Drehkreuz für die Energie der Zukunft

Dort, wo in der Nähe die Elbe in die Nordsee fließt, liegt das Deutsche Offshore-Industrie-Zentrum. Auf einer Länge von 1.250 Metern direkt an der Küstenlinie werden drei neue Liegeplätze mitsamt der zugehörigen 38 Hektar Terminalflächen errichtet. Mit diesen zusätzlichen Liegeplätzen wird in Cuxhaven eine durchgehende Kaje zwischen den Liegeplätzen 1 bis 4 und den bestehenden Offshore-Liegeplätzen 8 und 9 gebaut. Die neuen Liegeplätze sind insbesondere für den Umschlag von Windkraftanlagen ausgerichtet und tragen dazu bei, den erhöhten Bedarf an Umschlag- und Lagerflächen für On- und Offshore-Windenergieanlagen zu decken. 
Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung erläutert: „Auf Planung und Finanzierung der Liegeplätze haben wir lange hingearbeitet – ein Kraftakt, den wir gemeinsam mit den vielen engagierten Beteiligten in der Region, dem Bund und der Wirtschaft gemeistert haben. Jetzt folgt der nächste entscheidende Schritt: Der erste Rammschlag markiert den offiziellen Baubeginn eines Projekts von nationaler Bedeutung. Wir bauen hier viel mehr als nur einen Anleger. Dieses Projekt steht für eine resiliente, saubere und dauerhaft günstige Energieversorgung nicht nur für Niedersachsen, sondern für ganz Deutschland. Und es setzt Anreize für Unternehmen, sich in Niedersachsen anzusiedeln. Mit der Hafenerweiterung schaffen wir dringend benötigte Kapazitäten für die Energiewirtschaft. Cuxhaven wird weiter zu einem zentralen Logistikdrehkreuz für den Ausbau der Onshore- und Offshore-Windenergie in Deutschland und Europa. Das bringt Wertschöpfung vor Ort, sichert langfristig gute Arbeitsplätze und stärkt die wirtschaftliche Zukunft unserer Küste. Cuxhaven und NPorts schreiben hier eine vorbildliche Geschichte weiter, wie aus guten Ideen konkrete Zukunftsprojekte werden.“ 

Stefan Wenzel MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz erklärt: „Die Offshore-Windenergie ist eine Schlüsseltechnologie für das Gelingen der Energiewende und Cuxhaven einer der wichtigsten Seehäfen an der Nordsee zur Anlieferung von Großbauteilen von Windenergieanlagen und zur Errichtung von Offshore Windkraftanlagen. Die mit dem heutigen Tag beginnende Hafenerweiterung stellt sicher, dass der Hafenstandort Cuxhaven auch künftig den steigenden Anforderungen und wachsenden Komponenten gerecht werden kann. Der Bau der neuen Liegeplätze ist von enormer Bedeutung für das Erreichen unserer nationalen Offshore-Ausbauziele und ein wichtiger Baustein für eine gelingende Transformation unseres Energiesystems. Ich bin sicher: Die drei zusätzlichen Liegeplätze werden die Wettbewerbsfähigkeit des Deutschen Offshore-Industrie-Zentrums stärken und zu mehr Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand in der gesamten Region beitragen. Als Bundesregierung unterstützen wir diesen Hafenausbau aufgrund dessen besonderer energie- und regionalpolitischer Tragweite mit Fördermitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW). Damit zeigen wir einmal mehr, dass dieses bedeutendste regionalpolitische Instrument Deutschlands die Wirtschaft vor Ort stärkt.“

 

Cuxhaven: Hafen mit Weitblick

Die Hafengesellschaft NPorts plant den Ausbau der Liegeplätze 5-7 mit einer Investitionssumme von rund 300 Millionen Euro. Um die Realisierung zu unterstützen, wird das Vorhaben mit bis zu 200 Millionen Euro aus Mitteln der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) von Bund und Land Niedersachsen gefördert. Die verbleibenden bis zu 100 Millionen Euro werden durch die Hafenwirtschaft in Form von Konzessionen vorfinanziert.

„Durch die beharrliche Weiterentwicklung des Hafens haben das Land und NPorts sowie die Akteure in der Stadt dem Wirtschaftsstandort Cuxhaven einen Ruf als Vorreiter erworben. Mit dem einzigartigen Weg, den wir hier gehen, finanzieren wir gemeinschaftlich mit dem Bund, dem Land und der Wirtschaft den Hafenbau und positionieren uns als Teil der Lösung für die Energiewende“, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

Zwei Konzessionäre übernehmen den Betrieb der Liegeplätze. Die Firma Cuxport GmbH erhält eine Terminalkonzession für die Liegeplätze und Terminalbereiche 5 und 6.1, die nach dem Bau der Liegeplätze rund 19 Hektar umfassen wird. Die Fertigstellung ist für 2027 geplant. Einen weiteren Vertrag über den anschließenden Terminalbereich 6.2 und 7 mit der gleichen Flächengröße erhält die Firma Blue Water Breb GmbH. Die Fertigstellung ist für 2028 geplant.
„Wir werden genau dann fertig sein, wenn die Anforderungen aus den bisherigen Ausbauzielen am größten sind. Mit diesem Angebot an leistungsfähiger Hafeninfrastruktur können die Logistikunternehmen vor Ort ihre On- und Offshore-Geschäfte verbindlich entwickeln“, so Hafenchef Banik weiter.

 

Herausforderung angenommen

Der erste Rammschlag ertönt und ein tiefes, dumpfes Grollen rollt über das Hafengelände. Albert Schmidt und Anja Albrecht, Projektleiterin der bauausführenden Firma Depenbrock Ingenieurwasserbau GmbH & Co. KG, blicken auf die Wasserfläche, die sich in den kommenden Monaten in eine gewaltige Baustelle verwandeln wird. Nach all den Monaten der Planung, den zahllosen Abstimmungen und Vorarbeiten ist das der Moment, den sie ersehnt haben. Endlich können sie das tun, was sie am liebsten machen und was sie am besten können: bauen. „Wenn alles fertig ist, können wir sagen: Wir haben etwas gebaut, das bleibt. Etwas, das die Energie der Zukunft mitgestaltet.“
 

Ihr Kontakt zur Presseabteilung

Dörte Schmitz, Leitung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Dörte Schmitz

Leitung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Niedersachsen Ports GmbH & Co.KG

Zentrale Oldenburg

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