Hafenkooperation für effiziente Hafenunterhaltung

Emden |

Niedersachsen Ports Emden unterzeichnet Memorandum of Understanding für den intensiven Austausch zum Thema „Nautische Tiefe“.

 

Voneinander lernen, sich gegenseitig beraten und gemeinsam innovative Ideen weiterentwickeln – das ist das Ziel des heute unterzeichneten Memorandums of Understanding (MoU). Niedersachen Ports Emden, die TU Delft und fünf weitere Häfen sind auf dem „Workshop on Dredging and Surveying“ in Bremen zusammengekommen, um die Herausforderungen in Bezug auf Verschlickung, Schifffahrtstiefe und die Entwicklung automatisierter Verfahren gemeinsam anzugehen. Zu den Partnern zählen Port of Antwerp-Bruges (POAB), Groningen Seaports, Hamburg Port Authority (HPA), Harwich Haven Authority (HHA), Port of Rotterdam (PoR) und Delft University of Technology, Faculty Civil Engineering and Geosciences, Department Hydraulic Engineering, Section Rivers, Ports & Waterways and Dredging Engineering (TUD).

 

Autonomes Baggern im Hafenbecken

Für einen gut erreichbaren Hafen und effizienten Warenumschlag müssen Häfen eine Mindesttiefe für die Schiffbarkeit sicherstellen. Die natürliche Ablagerung von Schlick und Sedimenten sorgt jedoch immer wieder für Herausforderungen im Hinblick auf eine sichere nautische Tiefe. Im Hafen Emden arbeitet NPorts daher schon seit über 25 Jahren an der Optimierung innovativer Baggerverfahren, um den Hafen schiffbar zu halten. Insbesondere durch das Forschungsprojekt AMISIA zur Entwicklung eines autonomen Baggerschiffs können große Fortschritte erzielt werden. Das MoU bietet NPorts die Möglichkeit, sich thematisch zu vernetzen und innovative Ideen voranzutreiben. Das Projektteam sieht dem intensiven Austausch mit den anderen Partnern positiv entgegen: „Wir freuen uns darauf, unsere langjährige Erfahrung mit den neuen Partnern zu teilen und wiederum von ihrem Erfahrungsschatz zu lernen“, so Bärbel Amman, NPorts Niederlassung Emden.

Ziel des MoUs ist vor allem der gegenseitige Austausch und der Erkenntnisgewinn zu Ablagerungen und Fließbewegungen von Schlick im Hafenbecken. Dazu zählen z.B. neue Erkenntnisse darüber, wie Baggerarbeiten und Navigation sich auf die Fließeigenschaften von Flüssigschlick im Hafenbecken auswirken. Zudem verständigen sich die Partner auf den Informationsaustausch zur Entwicklung, Prüfung und Anpassung von Überwachungs- und Vermessungsmethoden in den jeweiligen Häfen. Diese sollen dabei unterstützen eine sichere nautische Tiefe im Hafenbecken herzustellen. Ein weiterer Aspekt des MoUs ist die Umsetzung neuer und präziser Regeln, um eine nautisch sichere Hafentiefe bei der Instandhaltung von Hafeninfrastrukturen zu definieren.

 

Hintergrund

Die Hafengesellschaft Niedersachen Ports hält ihre Häfen durch eine regelmäßige Hafenunterhaltung mit Nassbaggern schiffbar. Am NPorts Standort Emden wird das sogenannte Rezirkulationsverfahren angewendet. Hierbei wird der Schlick passiv mit Sauerstoff versorgt und verbleibt dadurch in der Schwebe, so dass ein Absetzen sich verzögert. Der in der Schwebe gehaltene verflüssigte Schlick kann von Schiffen durchfahren werden. Rewert Wurpts entwickelte Anfang der 90er Jahre diese Baggerstrategie, um den Schlick im Emder Hafen schiffbar zu halten, ohne das Material zu entnehmen. Die Strategie hat bis heute Bestand: Bereits seit über 25 Jahren entwickelt NPorts Emden Wurpts Baggertechnik im Hafenbereich kontinuierlich weiter – aktuell im Rahmen des Forschungsprojektes AMISIA.

AMISIA beschäftigt sich damit, wie dieses Verfahren noch weiter optimiert und automatisiert werden kann. Der Einsatz einer digitalisierten Navigation sowie automatisierter Systeme, versprechen sichere Einsätze im Hafen.

Ihr Kontakt zur Presseabteilung

Dörte Schmitz

Leitung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Niedersachsen Ports GmbH & Co.KG

Zentrale Oldenburg

Hindenburgstraße 26 - 30

26122 Oldenburg