Neue Südmole auf Norderney eingeweiht

Emden |

Minister Olaf Lies und Holger Banik haben das Bauwerk offiziell für den Fährverkehr freigegeben. Ihren beliebten Aussichtspunkt bekommt die ostfriesische Insel in diesem Sommer zurück.

Die Baumaßnahmen an der neuen Südmole am Fähranleger 1 auf Norderney sind nahezu abgeschlossen. Am Mittwoch, 10. Juli, haben Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, Holger Banik und Volker Weiß, beide Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG (NPorts), sowie Gäste aus Politik und Wirtschaft die neue Südmole offiziell eingeweiht. Der Fährverkehr kann an der Mole wieder uneingeschränkt stattfinden. Die Baukosten betrugen rund acht Millionen Euro.

Norderney ist nach wie vor eine der erfolgreichsten touristischen Destinationen Niedersachsens und konnte 2023 rund 280.000 Ankünfte und über 1,5 Millionen Übernachtungen verzeichnen. Die Fährverbindung spielt eine zentrale Rolle für die Inselversorgung, den Tourismus und den Pendlerverkehr. „Mit der Erneuerung der Südmole leisten wir einen ganz wichtigen Beitrag zur Erreichbarkeit der Insel und zur Sicherung des Tourismus. Norderney ist ganz weit vorne, wenn es darum geht, die Reise auf die Insel modern, stressfrei und komfortabel zu machen. Mein Dank gilt allen Beteiligten für ihr Engagement und ihre Ausdauer bei diesem wichtigen Projekt“, sagt Lies.

„Der Hafen stützt die Wirtschaft auf der Insel und in der Region erheblich. NPorts hat mit dem Bau der neuen Südmole die Verkehrswege gesichert, um weiterhin eine sichere und effiziente Abwicklung des Fährverkehrs und damit die Inselversorgung am Fähranleger 1 zu gewährleisten“, sagt Banik.

 

Warum eine neue Mole?

Dass die alte Mole nicht mehr standsicher war, war deutlich sichtbar. Fußgänger durften sie nicht mehr betreten, in der Spundwand waren Löcher. Im Zuge der Planungen für einen Neubau wünschte sich die Reederei Norden-Frisia außerdem, dass das Fährbecken drei Meter breiter wird. „Auch das haben wir berücksichtigt – und entschieden, beim Neubau nicht wieder auf dieselbe Konstruktion zu setzen“, erklärt Volker Weiß, Technischer Geschäftsführer von NPorts. Bei der alten Mole handelte es sich um einen „Fangedamm“: An beiden Seiten waren Spundwände, die mit Sand gefüllt und gepflastert waren. Für den Neubau der Mole plante NPorts dagegen nur eine einseitige, mit Schrägpfählen verankerte Spundwand. Darauf liegt ein Stahlbetonüberbau, der auf der anderen Seite mit Pfählen gestützt wird, sodass Norderney wieder eine begehbare Konstruktion und damit in diesem Sommer seinen beliebten Aussichtspunkt zurückerhält.

 

Bauarbeiten mit Hindernissen

Während der Bauarbeiten sah sich das Team mit der ein oder anderen Herausforderung konfrontiert: Abgesehen davon, dass das Bauen in dieser Lage auf einer Insel eine viel größere Abhängigkeit vom Wetter bedeutet als anderswo, kamen auch noch der Bau des LNG-Terminals Wilhelmshaven und kurz vor Fertigstellung der Mole ein im Watt festgefahrener Bagger dazwischen.

Die Bauarbeiten begannen im April 2022. Nach nur etwa einem Monat mussten sie vorerst abgebrochen werden, da der kurzfristige Bau des LNG-Terminals in Wilhelmshaven die Pläne in Ostfriesland veränderte. Im März 2023 ging es dann weiter. Insgesamt dauerten die Bauarbeiten 16 Monate, ausgeführt von einer Arbeitsgemeinschaft bestehend aus der J.u.H. van der Linde GmbH u. Co. KG aus Emden und der Kurt Fredrich Spezialtiefbau GmbH aus Loxstedt/Bremerhaven. Ein NPorts-Team rund um Bauingenieurin Katrin Büscher betreute die Planung und die Bauarbeiten regelmäßig vor Ort.

„Für alle Beteiligten war es eine spannende Baustelle – so viel Spannung wie vor zwei Wochen hätte es aber auch nicht gebraucht“, resümiert Katrin Büscher augenzwinkernd und spielt auf den Vorfall vom 26. Juni an, als ein Bagger im Schlick steckenblieb und mit einem Kran herausgezogen werden musste. Aber: „Auf Norderney steht man zusammen, das hat sich auch bei diesem Zwischenfall gezeigt.“ Insgesamt liege eine sehr schöne Zeit hinter dem Projektteam, sagt die Bauingenieurin.

 

Hintergrund

Die NPorts-Niederlassung Norden ist Betreiberin des Hafens Norderney, der im Wesentlichen der Personenbeförderung von und nach Norderney sowie der Versorgung der Insel Norderney dient. Es bestehen hier zwei Fähranleger, von denen überwiegend der Fähranleger 1 angefahren wird. Während der Bauzeit wurde der Fährverkehr über den Fähranleger 2 abgewickelt.


Fotos:
Einweihung: Weihten die neue Südmole auf Norderney ein (von links): Holger Banik (Geschäftsführer Niedersachsen Ports), Olaf Lies (Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung) Katrin Büscher (Projektleiterin Niedersachsen Ports Niederlassung Norden), Frank Ulrichs (Bürgermeister Norderney), Carl-Ulfert Stegmann (Vorstand AG Reederei Frisia) und Volker Weiß (Technischer Geschäftsführer Niedersachsen Ports) (Bild: Andreas Burmann/NPorts)

Fährverkehr: Die Baumaßnahmen an der neuen Südmole auf Norderney sind nahezu abgeschlossen. Der Fährverkehr kann an der Mole wieder uneingeschränkt stattfinden. (Bild: Andreas Burmann/NPorts)

Mole: Die neue Südmole auf Norderney ist am Mittwoch, 10. Juli, eingeweiht worden. Die Baukosten betrugen rund acht Millionen Euro. (Bild: Andreas Burmann/NPorts)

Infografik Südmole Norderney / NPorts

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Dörte Schmitz, Leitung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Dörte Schmitz

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