Innovation statt Stillstand – niedersächsische Häfen in Bewegung

Viel los an der niedersächsischen Nordseeküste: Niedersachsen Ports (NPorts) gibt einen Ausblick auf die Projekte für 2021. Über die Weiterentwicklung und Unterhaltung der 15 Hafenstandorte gibt es viel zu berichten.

Viel los an der niedersächsischen Nordseeküste: Niedersachsen Ports (NPorts) gibt einen Ausblick auf die Projekte für 2021. Über die Weiterentwicklung und Unterhaltung der 15 Hafenstandorte gibt es viel zu berichten.

Oldenburg | 23. Februar 2021

Für dieses Jahr plant der Betreiber für Hafeninfrastruktur 28,7 Millionen Euro für Instandhaltungen und 22,7 Millionen Euro für Investitionen ein. Der Auftrag lautet: Sanierung statt Neubau. Es ist erforderlich, in die Jahre gekommene Anlagen instand zu setzen, damit auch diese weiterhin sicher und zuverlässig ihren Dienst leisten können. Der Schwerpunkt liegt damit auf einer nachhaltigen Hafenentwicklung. Im Zuge dessen gilt es, die Häfen auf die kommende Energiewende vorzubereiten. Hierbei spielt LNG als Brückentechnologie zwischen Kohleausstieg und erneuerbaren Energien eine Rolle. Innovative Projekte und Forschungen in den Häfen behandeln die Nutzung von Wasserstoff und anderen effizienten Alternativen.

„Die große Stärke unserer Häfen liegt in ihrer Wandlungsfähigkeit. Und der momentane Kurs geht klar weiter in Richtung der Nachhaltigkeit. Hierbei setzen wir auf Instandhaltungen von bestehenden Hafeninfrastrukturen und der Erschließung von grünen Zukunftsmärkten. Grüne Energieträger wie Solarstrom und Windenergie finden bereits in vielen Häfen von uns Anwendung. Der Einsatz von Wasserstoff wird in verschiedenen Projekten geprüft. Den Hafen von morgen müssen wir schon heute entwickeln“, betont Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG. Das Stichwort Entwicklung wird in den fünf Niederlassungen Brake, Cuxhaven, Emden, Norden und Wilhelmshaven groß geschrieben. Auch in diesem Jahr wird wieder viel geplant und gebaut. So unterschiedlich die einzelnen Häfen sind, so vielfältig sind auch ihre Projekte. Einen Einblick gibt die Hafengesellschaft hier:

 

Brake - Entwicklung auf allen Ebenen

Die Instandsetzungsarbeiten am Großschiffliegeplatz Südpier schreiten voran. Die Poller sollen saniert und die Fenderlinie optimiert werden. Dadurch ist es Schiffen zukünftig möglich, die Liegeplätze 1 und 2 variabel zu nutzen. In der ersten Jahreshälfte finden die Rammarbeiten statt. Die Fertigstellung ist für Anfang 2022 geplant. Auch die Arbeiten an dem Anleger, der 2017 durch die Mount Hope zerstört wurde, werden in diesem Jahr abgeschlossen.
In Brake liegt der Transportschwerpunkt auf den Gleisen – über 50 % aller Güter werden so in und aus dem Hafen transportiert. Um Kapazitätsengpässen vorzubeugen, wird ein momentan unbenutztes Gleis instand gesetzt. Zudem werden acht Weichen ersetzt.
Zukünftig soll Wasserstoff im Hafen genutzt werden. Um mögliche Anwendungsgebiete zu identifizieren hat die Stadt Brake das Projekt „H2BrakeCO2“ ins Leben gerufen. Zusammen mit den Kooperationspartnern erarbeitet NPorts hierbei konkrete Projektvorschläge für den Hafenbereich, die anschließend umgesetzt werden.

 

Cuxhaven – Investition in die Zukunft

Hier gibt es eine größere Investition in eigener Sache: der Neubau des Bauhofs. Werkstätten und Sozialräume werden an moderne Sicherheitsbestimmungen und Umweltauflagen angepasst. Effiziente Beleuchtung und Solar-Panels auf dem Dach sparen Energiekosten ein. Zusätzlich wird eine moderne Auszubildendenwerkstatt integriert, um den Nachwuchskräften eine bessere Lernumgebung zu bieten. Baubeginn ist im Sommer dieses Jahres.
Die Proberammungen für die Liegeplätze 5 bis 7 konnten erfolgreich und gemäß Zeitplan im letzten Jahr durchgeführt werden. Für das letzte Quartal 2021 ist nun ein Interessenbekundungsverfahren geplant, um einen ersten Überblick über mögliche Betreiber und Finanzierer zu erhalten.

In der Verantwortung der Niederlassung Cuxhaven liegt ebenfalls die Entwicklung des Seehafens Stade. Für das dort geplante LNG-Terminal haben im November 2020 die Scoping- Termine stattgefunden. Die daraus resultierenden Stellungnahmen und Ergebnisse werden abgearbeitet und in den Genehmigungsantrag miteinfließen, der voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte eingereicht wird.

 


Emden – Modernisierung trifft auf Altbewährtes

Die Planung für die Instandsetzung und Ertüchtigung der über 100 Jahre alten Großen Seeschleuse ist im vollen Gange und wird dieses Jahr abgeschlossen. Mit dem Bau kann 2022 begonnen  werden. Da bis zu 2500 Schleusungen im Jahr stattfinden und rund 60 % des Umschlags im Binnenhafen abgewickelt wird, ist der Erhalt dieser Lebensader für den Emder Hafen von hoher Bedeutung.
Zu einem reibungslosen Ablauf des Hafengeschehens gehört in Emden u. a. auch der Verkehr zum Nord -und Südkai. Die Straße „Zum Nordkai“ wird in zwei Abschnitten komplett saniert. Zudem wird die gesamte Straße auf LED-Beleuchtung umgestellt, um den Energie zu sparen. Derzeit befindet sich diese Maßnahme noch in der Ausschreibung. Im Laufe des Jahres kann der Bau beginnen.
Die im Zusammenhang mit dem Masterplan Ems 2050 geplante Tidesteuerung ist noch nicht genehmigt. In Vorbereitung für das anstehende Genehmigungsverfahren bereitet NPorts in Zusammenarbeit mit dem WSA Emden und dem NLWKN eine Ausschreibung vor mit dem Ziel, Maßnahmen zur Anpassung der Liegeplätze im Außenhafen an die Auswirkungen der Tidesteuerung zu entwickeln.
Für die Vorbereitung der Baumaßnahme Großschiffsliegeplatz wurden eine Kampfmittelsondierung und ergänzende Baugrunderkundungen durchgeführt. Der Einspülpunkt, über den das Baggergut auf die Spülfelder am Wybelsumer Polder verbracht werden kann, ist zum Dalbenliegeplatz verlegt worden. Er liegt derzeit im Bereich der geplanten Terminalfläche des Liegeplatzes. Zugleich wird das Vergabeverfahren für eine Konzession vorbereitet.

 

Norden – Projekte auf Inseln und am Festland

Derzeit laufen die Planungen für die Instandsetzung der Südmole des Fähranlegers 1 auf Norderney. Als zweitgrößte ostfriesische Insel ist sie sehr beliebt bei Touristen, rund 2,3 Mio. Passagierbewegungen gab es hier vor 2020 im Durchschnitt zu vermelden. Die Erreichbarkeit der Insel wird durch die Fährverbindung der AG Reederei Norden-Frisia über die NPorts-Häfen Norddeich und Norderney gewährleistet. Nach Klärung der technischen Ausführung wird in der zweiten Jahreshälfte die Ausschreibung dieser Arbeiten stattfinden.
Eine Insel, die bereits von einer Instandhaltungsmaßnahme profitiert hat, ist Wangerooge. Dort wurden die Unterkonstruktion, der Belag und das Geländer der Steganlage für die Freizeitschiffer grundsaniert. Seit November letzten Jahres ist der Steg wieder begehbar und verkehrssicher. Auf dem Dach des Bauhofs in Norddeich und der Garage des Bürogebäudes in Norden sind bereits erfolgreich Photovoltaik-Anlagen installiert. Eine Dritte ist auf dem Dach der Maschinenhalle im Osthafen geplant. Dies hat den Vorteil, dass die Anlage die produzierte Energie für die geplante weitere Landstromversorgung vor Ort liefern kann.

 

Wilhelmshaven – Energiedrehscheibe im Wandel

Die Sanierung der Niedersachsenbrücke geht ins fünfte Jahr und wird Ende 2021 abgeschlossen. Mit der Frage, wie zukünftige Märkte für den Standort Wilhelmshaven und somit auch die Brücke aussehen können, beschäftigt sich NPorts innerhalb der Initiative Energiedrehscheibe 2.0. In Zusammenarbeit mit starken Partnern vor Ort ist es das Ziel, die Herausforderungen der Energiewende zu meistern und Wilhelmshaven zu einer Energiedrehscheibe für grüne Energieträger wie Wasserstoff umzuwandeln.
Unter Einsatz der innovativen BIM-Methodik (Building Information Modeling) wird die Sanierung des Wangeroogkais durchgeführt. Diese Methode, die das Bauwerk und die Projektarbeiten als digitales Modell darstellt, fand schon bei der Instandsetzung des Helgolandkais im letzten Jahr Anwendung.
Der erste Abschnitt der Umschlaganlage Voslapper Groden wurde größtenteils 2020 saniert und nun fertiggestellt. Momentan läuft die Ausschreibung für den zweiten Projektabschnitt, der unter anderem die Sanierung der Pfähle beinhaltet.

„Corona hat auch uns 2020 vor eine Herausforderung gestellt, weshalb wir Projekte und Vorhaben neu priorisieren und organisieren mussten. Doch durch frühzeitiges und flexibles Handeln sind wir als Unternehmen gut durchs Jahr gekommen. Unsere Häfen konnten zu jeder Zeit offen, leistungsfähig und einsatzbereit gehalten werden. Hierbei ist der Einsatz unserer Mitarbeitenden zu erwähnen, die überwiegend gesund und voller Engagement zu diesem Erfolg beigetragen haben“, resümiert Holger Banik.

 

Titelfoto: Oldenburg, Niedersachsen, DEU, 23.02.2021, Jahrespressekonferenz der niedersächsischen Seehäfen. Von rechts: Holger Banik (Geschäftsführer Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG und der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG), André Heim (Geschäftsführer der Seaports of Niedersachsen GmbH) und Dr. Bernd Althusmann (Niedersaechsicher Minister fuer Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung). Foto: Andreas Burmann/NPorts

 

Ihr Kontakt zu uns:

Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG
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T +49 (0) 441 35 020 - 310 | F +49 (0) 441 35 020 - 999
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Niedersachsen Ports ist Eigentümer und Betreiber von fünf Seehäfen, sieben Inselversorgungshäfen und drei Regionalhäfen an der deutschen Nordseeküste. Sitz der Gesellschaft ist Oldenburg. Mit den Niederlassungen in Brake, Cuxhaven mit Außenstelle in Stade, Emden und Wilhelmshaven managt Niedersachsen Ports die Hafeninfrastruktur in den großen Seehäfen des Landes Niedersachsen. Die Niederlassung Norden betreibt zudem die Versorgungshäfen für die Ostfriesischen Inseln. Somit bietet Niedersachsen Ports eine Vielzahl von Hafenstandorten aus einer Hand.

 

Ihr Kontakt zur Presseabteilung

Dörte Schmitz

Leitung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Niedersachsen Ports GmbH & Co.KG

Zentrale Oldenburg

Hindenburgstraße 26 - 30

26122 Oldenburg