Emden | 22. Dezember 2017
Vor zehn Jahren begann die Sanierung der Nesserlander Schleuse, nun hat das erste Schiff wieder offiziell die Schleuse passiert. „Die Nesserlander Schleuse ist neben der Großen Seeschleuse die Lebensader des Emder Binnenhafens. Sie verbinden den Hafen Emden und die Region mit den Wirtschaftsstandorten der ganzen Welt“, zeigt sich Dr. Berend Lindner, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, erfreut über die Fertigstellung. Gemeinsam mit rund 100 Gästen feierte die Hafengesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts) am 22. Dezember die erste Schiffsdurchfahrt. „Wir vollenden die Arbeiten an einem Bauwerk, das höchste Ingenieurskunst erfordert hat. Schleusenbauten sind sehr komplex: Stahlbau, Maschinenbau, Elektrotechnik und Wasserbau treffen hier aufeinander. Unser Team vor Ort hat wirklich hervorragende Arbeit geleistet und Emden wieder ein weiteres Tor zur Welt bekommen“, erklärte Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports im Rahmen der Veranstaltung.
Bauwerk mit langer Tradition
Die Nesserlander Schleuse wurde 1881 bis 1883 errichtet und fünf Jahre später in Betrieb genommen. In der Folgezeit fanden zweimal größere Umbaumaßnahmen statt. 2006 musste die Schleuse aufgrund des Bruchs eines Halslagers für die Schifffahrt gesperrt werden. Außerdem genügte sie nicht mehr den Anforderungen eines Bauwerks in der Hauptdeichlinie. Deshalb begann Niedersachsen Ports mit den umfangreichen Sanierungsarbeiten. Nach einem Neustart des Bauprojektes im Jahr 2014 sind nun alle Arbeiten im Zeitplan erledigt und das Budget eingehalten worden. „Wir haben damals das gesamte Projekt einer Prüfung unterzogen und einige Aspekte, wie zum Beispiel die Projektorganisation, geändert. Aus den gesammelten Erfahrungen haben wir viel für Abwicklung künftiger Bauprojekte bei Niedersachsen Ports mitgenommen: sei es die Notwendigkeit der Ausführungsplanung zur Ausschreibung von Projekten im Bestand, die Schaffung einer standardisierten Projektabwicklung oder ein optimiertes Baustellencontrolling“, erklärt Folker Kielgast, Geschäftsführer bei NPorts und zuständig für die Projektorganisation der Nesserlander Schleuse. „Inzwischen sehen wir die Sanierung als Erfolgsprojekt. Wir haben angekündigt, die erste Schiffsdurchfahrt findet 2017 statt, und das halten wir ein“, bestätigt Banik.
Erst nach der Abschlussrechnung kann Niedersachsen Ports genaue Angaben zu den Gesamtkosten machen. Es zeichnet sich aber bereits jetzt ab, dass die Kosten nochmals unter den im August 2016 kalkulierten 110 Millionen Euro liegen werden
Leistungsfähige Anbindung wiederhergestellt
Mit der Wiedereröffnung der Nesserlander Schleuse steht dem Hafen nun wieder eine zweite leistungsfähige Schleuse mit einer nutzbaren Breite von 18 m, einer Tiefe von -7 m unter Normalnull und einer Länge von 180 m zur Verfügung. Dies entspricht den Anforderungen der modernen Küstenschifffahrt und des Küstenschutzes. Außerdem wird die starke Belastung der Großen Seeschleuse durch die Fertigstellung der Nesserlander Schleuse zurückgehen. Während der Sanierung war die Anzahl der Schiffsbewegungen etwa doppelt so hoch. Jetzt wird sich der Schiffsverkehr wieder wie vor zehn Jahren aufteilen, Sport- und Binnenschiffe erreichen den Emder Hafen über die Nesserlander Schleuse. Damit trägt die Schleuse mit ihrer weithin sichtbaren, einzigartigen Klappbrücke wieder zur pulsierenden Leistungsfähigkeit des Binnenhafens bei.
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Niedersachsen Ports ist Eigentümer und Betreiber von fünf Seehäfen, sieben Inselversorgungshäfen und drei Regionalhäfen an der deutschen Nordseeküste. Sitz der Gesellschaft ist Oldenburg. Mit den Niederlassungen in Brake, Cuxhaven mit Außenstelle in Stade, Emden und Wilhelmshaven managt Niedersachsen Ports die Hafeninfrastruktur in den großen Seehäfen des Landes Niedersachsen.
Die Niederlassung Norden betreibt zudem die Versorgungshäfen für die Ostfriesischen Inseln. Somit bietet Niedersachsen Ports eine Vielzahl von Hafenstandorten aus einer Hand.
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