Festmacher
Den Hafen fest im Griff
Organisiert, stets erreichbar und zeitlich hochflexibel sorgen unsere Festmacher*innen dafür, dass jedes Schiff sicher im Hafen liegt. In den meisten unserer Häfen wird das Festmachen von Fremdfirmen übernommen. In Brake und Emden hingegen liegt dies im Aufgabenbereich von NPorts. Einen Einblick in diese Arbeit, die je Standort zwar ähnlich ausgeführt aber anders organisiert wird, gewähren wir hier:
In Brake ist das Festmachen eine Teilaufgabe der sechs Hafenwärter*innen mit Unterstützung der Nautiker vom Dienst und und Kolleg*innen in Rufbereitschaft aus der Abteilung Technischer Service. Das sind beispielsweise Elektriker und Schlos-ser, sowie Angestellte aus dem Bauhof.
Etwa eine halbe Stunde vor dem Einlaufen eines Schiffes machen sich die bis zu sechs Beschäftigten (Je nach Größe des Schiffes und der Art der Leinen) auf den Weg zur Kaianlage, um das Schiff sicher und ordnungsgemäß am vorgesehenen Liegeplatz zu vertäuen..
In Emden wiederum gibt es 12 festangestellte Festmacher, die an der Großen Seeschleuse und der Nesserlander Schleuse eingesetzt sind. Neben dem Festmachen übernehmen sie gelegentlich sogenannte Proxipen-Runden (Sicherheitsprüfungen) und kleinere Unterhaltungsarbeiten wie Mäharbeiten und Pflege der Anlagen. Diese werden von unserem Schleusenbootsmann angeordnet, der bei Bedarf auch beim Festmachen unterstützt. Zu Beginn ihrer Schicht finden sich die Festmacher im Aufenthaltsraum ein und werden vom Nautiker über die bis dahin angemeldeten Schiffe informiert.
Zur Grundausstattung eines/r Festmachers/in gehört die PSA, die persönliche Sicherheitsausrüstung Das sind eine Rettungsweste, reflektierende Kleidung, Sicherheitshelm, Handschuhe und Sicherheitsschuhe. Apropos Sicherheit: Da das Arbeiten direkt an der Kaikante auch Risiken birgt, nehmen unsere Festmacher*innen jährlich an Unterweisungen und Sicherheitsschulungen teil.
In Brake gibt es zudem zwei „Mooring Cars“, das sind Spezialfahrzeuge mit einer Winde auf der Arbeitsfläche. Diese unterstützt die Kollegen beim Vertäuen der schweren, nassen Leinen an den Pollern. Seltener wird ein Festmacherboot gebraucht, welches dann von einer Fremdfirma bestellt wird.
Ist die PSA angelegt und das nötige Equipment vorhanden, geht’s ans Festmachen. Nachdem per Wurfleine eine Leinenverbindung zwischen dem Schiff und den Festmachern hergestellt ist, werden die Schiffsleinen von Hand oder mit Unterstüt-zung einer Winde (zum Beispiel die des Mooring-Cars) vom Bug und Heck des Schiffes an die Pier gezogen und über die Poller gelegt. Je nach Wasserstand, Wet-terbedingungen, Anzahl der Leinen und Größe des Schiffes dauert das Ganze eine bis drei Stunden.
Bei einer Schiffslänge von bis zu ca. 130 Metern sind zwei Festmacher*innen ausreichend. Bei größeren Schiffen oder Schiffen mit schwereren Leinen sind bis zu sechs Festmacher*innen vor Ort. Da in Emden immer nur drei Festmacher*innen gleichzeitig im Dienst sind, packen in solchen Fällen auch mal andere Kolleg*innen mit an.
Eine Grundvoraussetzung für jeden Festmacher*in ist zeitliche Flexibilität. Für die Hafenwärter*innen in Brake heißt das, neben ihrem Schichtdienst auch eventuelle Überstunden zu leisten. Die Kolleg*innen in Rufbereitschaft müssen wenn nötig von Zuhause anfahren. In Emden arbeiten die Festmacher*innen in einer 24/7 Wechselschicht von 07:00-19:00 und 19:00-07:00 Uhr.
Ist das Schiff sicher an der Kaje befestigt, kehren die Kolleg*innen aus der Rufbereitschaft zurück an ihren Arbeitsplatz. Die Festmacher*innen bzw. die Hafenwärter*innen widmen sich ebenfalls ihren anderen Aufgaben bis sich ein neues Schiff anmeldet. Dann sind sie wieder zur Stelle, bereit, um ein weiteres Schiff sicher am Hafen zu befestigen.