Hafenrundgang Emden

Große Seeschleuse

Mit einer Länge von 260 Metern galt sie einige Zeit als eine der größten Seeschleusen weltweit*, vor allem nach ihrer Einweihung im Jahr 1913: Die Große Seeschleuse verbindet den Emder Binnenhafen mit dem Emder Außenhafen und somit auch mit der Ems – in erster Linie für die Seeschifffahrt.

*) Am 10. Juni 2016 wurde im Hafen von Antwerpen in Belgien die Kieldrecht-Schleuse eingeweiht, die seitdem die größte Schleuse der Welt ist (Länge: 500 Meter, Breite: 68 Meter, Tiefe: 17,8 Meter)

Daten & Fakten:

  • Kammerlänge: ca. 260 m**
  • Kammerbreite: 40 m**
  • Drempeltiefe***: 13,50 m (gemessen vom planmäßigen Hafenwasserstand)
  • Durchfahrtsbreite: 40 m

Die Schleuse besitzt einen Oberhaupt* und Unterhaupt*.

**) Zum Vergleich: Aufgestellt wäre die Große Seeschleuse noch einen Meter höher als der Commerzbank-Tower in Frankfurt am Main, Deutschlands höchstes Gebäude

***) Drempel (mittelhochdeutsch für „Türschwelle“) = Mauervorsprung über dem sich das Schleusentor des Oberhauptes befindet

Was ist eine Schleuse?

Eine Schleuse, auch Schiffsschleuse oder Schifffahrtsschleuse, ist ein Ingenieurbauwerk des Verkehrswasserbaus, das Wasserstraßen mit unterschiedlichem Wasserstand miteinander verbindet. Eine Schleuse sorgt für die Überwindung von Fallhöhen. Sie verbindet zwei Wasserflächen von unterschiedlicher Wasserspiegelhöhe durch eine verschließbare Öffnung. Durch Füllen bzw. Leeren der Schleusenkammer wird der Wasserspiegel an die äußere Wasserfläche angeglichen.

Standort der Großen Seeschleuse

Historie

Mit dem Betrieb der Nesserlander Schleuse 1888, dem Ausbau des Außenhafens sowie der Eröffnung des Dortmund-Ems-Kanals um 1900 erlebte der Hafen Emden einen erheblichen Aufschwung. Die Zunahme von Schiffsgrößen und die Weiterentwicklung anderer Häfen legten nahe, den tideunabhängigen Binnenhafen zu einem zukunftsfähigen Seehafen auszubauen – u.a. mit der Großen Seeschleuse.

Geplant wurde die Große Seeschleuse und der Neue Binnenhafen von Baurat Zander.

Zander, Karl Oswald Richard Willi (Willy), Dr.-Ing. E.h.

  • Wasserbaumeister, Strombaudirektor
  • geboren: 27.05.1868 Berlin
  • gestorben: 05.04.1945 Hannover

1907 – 1913: Bau der Großen Seeschleuse

In einer offenen Baugrube im Schutz einer Grundwassersenkung wurde die Große Seeschleuse von 1907 bis 1913 als Schwerlastsystem errichtet. Die Massivbauten der Schleuse wurden in Stampfbeton mit vorderer Klinkerschale an der Wasserseite ausgeführt. Die Sohle der Schleusenkammer pflasterte man mit Basaltsäulen.

Über seitliche Einläufe in den Kammerwänden der Großen Seeschleuse erfolgte das Absenken und Anheben der Wasserstände. Bewegt wurden die zuschiebbaren Schleusentore durch Antriebswagen auf Schienen. Die Kraftübertragung erfolgte über horizontale Zahnstangen mit Getriebe, die an den Torkammerwänden befestigt waren.

1913: Einweihung der Schleuse

Am 27. Oktober 1913 wurde die Große Seeschleuse mit einem feierlichen Akt offiziell für den Schiffsverkehr freigegeben.

Der Regierungsdampfer, der wie der heutige Traditionsdampfer auch den Namen „EMS“ trug, durchschnitt das quer über die Einfahrt zur Schleuse gespannte Band. An Bord waren geladene Gäste.

Bereisungsschiff „EMS“

Die „EMS“ ist das ehemalige Bereisungsschiff** des Wasser- und Schifffahrtsamtes Emden. Es wurde 1934 als Ersatz für den abgängigen Regierungsdampfer „EMS“ auf der Meyer Werft in Papenburg gebaut. Aus Kostengründen wurde das Schiff beim Wasser- und Schifffahrtsamt Emden 2012 stillgelegt und am 27. Mai 2013 an den Verein „Traditionsschiff Ems“ übergeben. Die „EMS“ ist heute das älteste, auf der Meyer-Werft gebaute, Seeschiff, das noch im Einsatz ist.

**) Bereisungsschiff „EMS“: ein Schiff, das hauptsächlich zum Bereisen von bestimmten Zielen durch dafür zuständige Behörden eingesetzt wird

1963: 50 Jahre Große Seeschleuse

Mit einer Jubiläumsfahrt durch die Große Seeschleuse wurde am 11. Oktober 1963 ihr 50. Geburtstag gewürdigt, vermutlich mit dem Bereisungsschiff „EMS“. In den 50 Jahren war die Große Seeschleuse Tag und Nacht, sonntags und werktags in Betrieb. Täglich ermöglichte sie der Großschifffahrt den Weg in den Hafen und wieder hinaus.

Ihr zuverlässiger Betrieb ohne ernsthafte Störungen war ein Beweis für die clevere, stabile und langlebige Konstruktion der Schiebetore. Zudem ein Zeugnis der sorgfältigen Betriebsführung des Schleusenpersonals und der guten Arbeit, die die Staatswerft (der heutige „Technische Service“ von NPorts) während der 50-jährigen Betriebszeit der Großen Seeschleuse leistete, u.a. bei der Grundinstandsetzung einzelner Tore.

Besonders erwähnenswert sind auch Fahrkunst und Umsicht der Hafenlotsen und Schlepperführer, die die großen Übersee-Frachter immer gut durch die Große Seeschleuse manövriert haben. Von Mai 1945 bis Oktober 1963 passierten insgesamt 187.500 See- und Binnenschiffe die Große Seeschleuse. Durch Kriegseinwirkung sind leider die Aufzeichnungen von 1913 bis 1945 verlorengegangen.

1970: Planung des Projektes „Dollarthafen*“

Einige Jahrzehnte dauerten die Vorbereitungen für den Bau des „Dollarthafens“. Es sollte insbesondere den Hafen Emden modernisieren und ihn zukunftsfähig ausrichten.

Seit Mitte der 60er Jahre plante die deutsch-niederländische Expertenkommission, die Zufahrten zu den Mündungshäfen der Ems umfassend und langfristig zu verbessern. Gleichzeitig sollten so die sehr umfangreichen und kostspieligen Baggerungen zur Unterhaltung reduziert werden.

In Folge der Untersuchungen zum notwendigen Ersatz der seit 1913 betriebenen Großen Seeschleuse startete das Projekt “Dollarthafen“ Anfang der 70er Jahre. Es führte sowohl wasserbautechnisch als auch gesamtwirtschaftlich zu einer Erweiterung des Hafens Emdens durch neue Schleusenanlagen an der Knock (seeseitig) und in Höhe des Borssumer Siels (binnenseitig).

Mit dem Bau eines tideoffenen Seekanals von Emden bis zur Knock**, sah die Planung zunächst die Umleitung der Ems durch den Dollart vor, einer riesigen Bucht südlich von Emden. Infolge ihres Alters und ihrer Größe war die Große Seeschleuse den Anforderungen des modernen Schiffsverkehrs jedoch nicht mehr gewachsen.

*) Dollart = Eine schwere Sturmflut ließ im Jahr 1287 an der Nordseeküste südlich von Emden eine riesige Bucht entstehen: der Dollart.

**) Knock = kleiner Landstrich, mit Deichen und einem kleinen Sandstrand, etwa 15 km nordwestlich von der Seehafenstadt Emden entfernt

Zukunftsvisionen mit Tragweite

Nach Abschluss der Baumaßnahmen sollte der neue Hafen Emden für Schiffe bis circa 85.000 tdw*** Tragfähigkeit in direkter Fahrt erreichbar sein. Zukunftsorientiert war die modernisierte Große Seeschleuse mit 380 Metern nutzbarer Länge, 62 Metern Breite sowie 18,6 Metern Wassertiefe unter Hafenwasserstand sogar für Schiffe mit einer Tragfähigkeit von ca. 150.000 tdw ausgelegt.

Mit 110 Metern Länge, 15 Metern Breite und 8,10 Metern Wassertiefe gelangten Binnenschiffe und Küstenmotorschiffe durch die emsaufwärts gelegene Binnenschiffsschleuse nach Emden. Entsprechend der Schiffsgrößen waren den Schleusen Vorhäfen vorgeschaltet. Vor der neuen Großen Seeschleuse wurde daher ein neuer Außenhafen eingerichtet.

Baggergut aus dem Bau der Schiffsrinne zum Außenhafen wurde zum großen Teil für die Herstellung des neuen Hauptdeiches verwendet. Restmengen wurden überwiegend auf dem östlichen Teil des Geiserückens bis zu zwölf Meter hoch verspült.

***) tdw = tons dead weight (Ladetonnen), ein Maß für die Zuladefähigkeit von Schiffen

Umweltorientierte Planungen

Nach Maßgabe des niedersächsischen Naturschutzgesetzes wurde parallel zum technischen Plan ein Konzept zur Landschaftspflege erarbeitet. Es beschreibt den Eingriff in die Natur und die erforderlichen Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen.

Erforderliche Klei-Entnahmestellen für den Deichbau sollten als Sekundär-Feuchtbiotop und Freizeitsee rekultiviert werden. Die Baumaßnahmen sollten nach Beendigung des Planfeststellungsverfahrens voraussichtlich 1989 beginnen. Als Bauzeit wurden zehn Jahre angesetzt, geschätzte Baukosten waren 1986 rund 1,33 Milliarden D-Mark. 

Bau des „Dollarthafens“ verworfen

Sowohl die niederländische Seite als auch die Bundesrepublik Deutschland sprachen sich 1988 nach jahrzehntelanger Planung gegen das Bauvorhaben aus. Es wurde über ein Nachfolgeprojekt nachgedacht, das sogenannte Vorhafenprojekt am Rysumer-Nacken. Dieses wurde jedoch aus wirtschaftlichen Erwägungen nicht realisiert und 1994 offiziell beendet.

Nachdem das „AUS“ für den Dollarthafen, und somit auch für den Neubau der Großen Seeschleuse, besiegelt war, entschieden sich die Verantwortlichen anhand mehrerer Gutachten für eine Grundsanierung der Großen Seeschleuse.

1992 – 1997: Grundinstandsetzung der Großen Seeschleuse

Jahrzehntelang erfüllte die Große Seeschleuse treu ihre Pflicht. Sie war, wie heute gesagt wird, „für die Zukunft“ gebaut. Von 1992 bis 1997 fand dann eine umfangreiche Grundsanierung der mittlerweile 80-jährigen Seeschleuse statt. Ein Großteil der Baumaßnahmen wurde sogar während ihres normalen Betriebes umgesetzt. 
In den Jahren 1925, 1956 bis 1958 sowie 1969 bis 1973 deckten verschiedene Überprüfungen zum Teil erhebliche Beschädigungen an der Großen Seeschleuse auf.

Entwicklung eines Sanierungskonzeptes

Die Bundesanstalt für Wasserbau, kurz BAW, stellte im Rahmen einer Untersuchung fest, dass der bauliche Zustand der Großen Seeschleuse eine Grundinstandsetzung für weitere 25 Nutzungsjahre zuließ. Forderungen der Deichbehörde hinsichtlich des Deichhöhe und -größe waren zudem zu berücksichtigen.

Auf Basis des BAW-Gutachtens von 1990 erarbeiteten die Verantwortlichen ein Sanierungskonzept. Gemeinsam mit dem Germanischen Lloyd entwickelten sie eine Ausschreibung mit Leistungsprogramm für den Kernumfang der Sanierungsarbeiten. Nach europaweiter Ausschreibung ging der Hauptauftrag am 24.08.1992 an die Arge Noell/Hecker.

Ziele, Schwerpunkte und Umfang der Grundsanierung

Im Wesentlichen orientierte sich die Sanierung an folgenden Zielen:

  • Funktionstüchtigkeit der Schleusenanlage für mind. 25 Jahre 
  • Wiederherstellung der Hochwassersicherheit 
  • Reduzierung der Betriebskosten der Gesamtanlage

Im Oktober 1992 begannen die Sanierungsarbeiten. Sie konzentrierten sich auf die Schwerpunkte:

  • Massivbauten
  • Schleusentore
  • Antriebe und Steuerung
  • Energiezentrale
  • Deiche

Die Sanierungsarbeiten mussten während des Betriebes erfolgen. In Abstimmung mit der Hafenwirtschaft wurden unvermeidbare Sperrungen in verkehrsarmen Zeiten auf ein Minimum beschränkt.

Die Grundinstandsetzung der Großen Seeschleuse umfasste die Leistungen:

  • Bau von 2 Schleusentoren mit Unterwagen
  • 2 Antriebswagen
  • 2 Torkammerplattformen
  • Notstromgenerator mit Dieselmotor
  • Umbau des Bediengebäudes am Außenhaupt
  • Umrüstung der Energieversorgung von Gleichstrom auf Wechselstrom
  • Neuverlegung der Torlaufschienen
  • Erstellung einer Kameraüberwachung am Binnenhaupt
  • Umrüstung der Notwinden auf hydraulischen Antrieb
  • Umrüstung der Schützantriebe auf Hydraulik
  • Bau eines Windenhauses am Binnenhaupt
  • Bau von 4 Betriebshäuser für die Schützantriebe
  • Erstellung einer Montageplattform der Brückenklasse 60 am Binnenhaupt
  • Aufnahme und Neuverlegung des Granits auf der Süd- und Nordseite
  • Pflasterung der Leinepfade auf der Süd- und Nordseite
  • Sanierung des Mauerwerks im Kammerbereich und an den Häuptern
  • Herstellung der Oberflächenentwässerung mit 2 Abscheideanlagen
  • Herstellung der Straßenverkehrsflächen
  • Bau der Versorgungsschächte auf der Nord- und Südseite
  • Erstellung von Hochwasserschutzwänden
  • Lieferung von Verschlussklappen mit Rahmen für Ausläufe
  • Verpressen von wasserführenden Rissen in den Umläufen.

Nach Untersuchung des gesamten Mauerwerkes wurden schadhafte Stellen ausgestemmt und von Grund auf neu vermauert. Dabei kamen für diesen Zweck angefertigte Süllkästen zum Einsatz. Ein Süllkasten ist eine geschlossene Stahlkonstruktion, die vor die Kammerwand gehängt wird. Zur Wandseite offen und mit einer Gummi-Schicht bezogen, ist sie wasserdicht. Nachdem alles Wasser aus dem Süllkasten herausgepumpt ist, können die Arbeiten an der Kammerwand im Trockenen durchgeführt werden.

1999: Leiteinrichtung im Schleusenvorhafen

Im Vorhafen zur Großen Seeschleuse wurden neue Fender-Dalben* für ein- und auslaufende Schiffe eingesetzt, sogenannte Donuts als Leiteinrichtung. Sie ersetzten die Leitdalben im Vorhafen.

*) Dalben = Pfähle zur Befestigung von Schiffen und Markierung der Fahrrinne

2004: ISPS*-Code für die Gefahrenabwehr auf Schiffen und in Hafenanlagen

Seit Juli 2004 gelten für Schiffe und Hafenanlagen weltweit umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen, um maritime Gefahren zu reduzieren. Der ISPS*-Code wurde von der Internationalen Schifffahrtsorganisation, kurz IMO, erarbeitet. Er findet Anwendung u.a. auf Frachtschiffen mit einer Tonnage ab 500 BRZ**, und Fahrgastschiffen auf internationaler Fahrt. Das gleiche gilt für Hafenanlagen, an denen die genannten Schiffe abgefertigt werden, so z.B. auch Große Seeschleuse. Nach Maßgabe des ISPS-Codes wurde das Bauwerk zur Sicherheitszone ausgebaut.

*) ISPS = International Ship and Port Facility Security Code 
**) BRZ =  Abkürzung für die Bruttoraumzahl eines Kreuzfahrtschiffs. Die Bruttoraumzahl ersetzt die ehemalige Bruttoregistertonne.

2009: Bau einer neuen Hafenbetriebszentrale

Seit einigen Jahren gab es Planungen für den Neubau einer Hafenbetriebszentrale auf dem Areal der Großen Seeschleuse. Sie sollte die derzeitige Einrichtung am Matrosengang ersetzen.

Ende 2009 wurde mit dem Aushub der Baugrube für das Fundament des Gebäudes begonnen. Nach einer längeren Baupause wegen Umplanungen wurde im Jahr 2011 mit dem Bau begonnen.

Die neue Hafenbetriebszentrale sollte neben der Hafenaufsicht auch die Gefahrenabwehr und das Seemannsamt beherbergen. Die Steuerung der Seeschleuse und der Nesserlander Schleuse ist in dieser Zentrale ebenso untergebracht. Das heutige Schleusenwärtergebäude am Außenhaupt der Großen Seeschleuse sollte zu gegebener Zeit zurückgebaut werden. Direkt an der Nesserlander Schleuse sollte zukünftig kein Personal vor Ort sein, da sie ferngesteuert über die neue Hafenbetriebszentrale funktionieren soll.

2012: Start der neuen Hafenbetriebszentrale

Im September 2012 nahm die neue Hafenbetriebszentrale in Emden ihren Betrieb auf.

2013: Die Große Seeschleuse feiert 100-jähriges Jubiläum

Der 100. Geburtstag der Großen Seeschleuse wurde auf einer Festveranstaltung am 13. und 14. September 2013 feierlich gewürdigt. Am 13. September wurde auch die neue Hafenbetriebszentrale offiziell eingeweiht.

Einladung

Am Freitag, den 13. September 2013, weihen wir die neue Hafenbetriebszentrale in Emden offiziell ein und feiern zudem das 100-jährige Jubiläum der Großen Seeschleuse. Hierzu möchten wir Sie herzlich einladen

Programm    

   13:30 Uhr Eintreffen der Gäste, Buffet
   14:30 Uhr Ansprachen    
   Anschließend Einweihung der Hafenbetriebszentrale durch Olaf Lies, niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
   16:00 Uhr Ende des offiziellen Teils der Veranstaltung 
   Am 14. September 2013 findet auf dem Festgelände Middelmantje ein maritimer Tag mit verschiedenen Attraktionen zum Thema Hafen statt, zu welchem wir Sie gern willkommen heißen.

100 Jahre Große Seeschleuse in Emden

Im Buch „100 Jahre Große Seeschleuse in Emden – Geschichte eines Meisterwerkes der Ingenieurkunst“ beschreibt Autor Hans-Dieter Clasmeier die Historie der Schleuse ausführlich (Schriftenreihe des Stadtarchivs Emden, Band 11).

2017: Rückbau des alten Schleusenbetriebsgebäudes

Das alte Betriebsgebäude der Großen Seeschleuse direkt am Außenhaupt wurde bis zum Erdgeschoss zurückgebaut und neu eingedeckt. Hier sind wichtige elektrische Steuerungseinheiten der Schleuse untergebracht.

2023: Abriss des Mittelhauses

Im Rahmen der geplanten Sanierung der Großen Seeschleuse wurde das sogenannte Mittelhaus abgerissen. Es wurde in den Jahren 1909 bis 1913 zum Baubeginn an der Großen Schleuse errichtet. Bis zur Fertigstellung der neuen Hafenbetriebszentrale im Jahr 2012 diente es als Unterkunft von Schleusenmitarbeitern. Da sich das Gebäude direkt in der Deichlinie befand, die erneut erhöht werden musste, war der Abriss unausweichlich.

Modernisierung der Großen Seeschleuse

n Folge der Bauwerkshauptprüfung in den Jahren 2016/2017 und unter Berücksichtigung der neuen Hochwasserschutzanforderungen beinhaltete diese Maßnahme im wesentlichen die Instandsetzung und Anpassung des Außen- und  Binnenhauptes inkl. des Stahlwasserbaus und der Antriebstechnik der Schleusentore.

Die funktionalen Abhängigkeiten und konstruktiven Schnittstellen zwischen Haupt, Schleusentor, Antriebswagen, Unterwagen und dem Einbau der Torlaufschienen mit Instandsetzung der Sohlen und Drempel wurden dabei berücksichtigt. Die Instandsetzung der Schleuse erfolgte im laufenden Betrieb.

Die Baumaßnahme sollte die vollständige Funktionsfähigkeit der Großen Seeschleuse sowie ihre Anpassung an die zukünftigen Hochwasser-Schutzanforderungen wiederherstellen. Ziel war es, einen sicheren Betrieb mit einer hohen Anlagenverfügbarkeit für mindestens die nächsten 35 Jahre zu gewährleisten.

Betriebszeiten Große Seeschleuse:

Die Schleuse ist rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr geöffnet.

Der Hafen Emden