Hafenpost
Im Hafen zu Hause
Sophie und Stephan Ammersken leben und arbeiten bei NPorts Emden.
Arbeiten, wo andere Urlaub machen“ ist das Motto vieler unserer Kolleg*innen. Der Hafen zieht zahlreiche weit gereiste Urlauber an, die sonst nur von der maritimen Atmosphäre träumen. In unserer Niederlassung Emden gibt es sogar einige Familien, die diesen Traum täglich leben. Sie arbeiten nicht nur im Hafen, sondern wohnen dort auch. So wie die Familie Ammersken.
Wohnen im Hafen
Die vierköpfige Familie lebt hier seit Ende 2000. Wie kam es dazu? „NPorts vermietet im Hafen Häuser und Wohnungen. Eins davon stand Ende 1999 wieder zur Verfügung, woraufhin meine Frau und ich uns bewarben“, erzählt Stephan. „Knapp ein Jahr später sind wir dann eingezogen. Eigentlich sollte es nur eine Zwischenstation sein. Dann kamen unsere beiden Kinder zur Welt, die sich – genauso wie wir - sehr wohl gefühlt haben und gar nicht weg wollten. Das Leben direkt hinterm Deich so nah am bzw. im Hafen ist einfach richtig toll. Also blieben wir alle bis heute. Und wenn alles gut geht, bleiben wir auch noch lange hier.“
Übrigens sind die meisten dieser NPorts-Häuser an unsere eigenen Mitarbeiter*innen vermietet. „NPorts-Hausen“ nennen sie ihre kleine Wohnsiedlung liebevoll. „Man sagt, ich wäre der inoffizielle Bürgermeister“, scherzt Stephan. „Die Gemeinschaft ist wirklich toll. Man könnte denken, dass es irgendwie komisch wäre, so gar keinen Abstand zur Arbeit und den Kolleg*innen zu haben. Das ist aber wirklich gar nicht der Fall. Wir unterstützen uns, wo wir können und feiern auch gemeinsam. Das schweißt zusammen.“
Wie der Vater…
Stephan kann mit seinen 48 Jahren bereits auf eine lange Zeit bei NPorts zurückblicken. Bei ihm war es nicht komplett verwunderlich, dass er bei NPorts startete. „Mein Vater hat schon beim damaligen WSA Emden auf der Staatswerft gearbeitet. Ich saß bis vor kurzem sogar noch an seinem alten Schreibtisch“, erzählt Stephan.
Seit 1993 ist er im Hafen. Der gelernte Energieelektroniker ist aktuell im Team „Netzbetrieb“ des EVU (Energieversorgungsunternehmen) tätig. Als Meister hat er einen Büroarbeitsplatz und so beginnt sein Tag wie bei vielen von uns mit E-Mails checken. „Montags mache ich mir meinen Plan für die Woche, den ich dann meistens ganz schnell verwerfen kann“, lacht er. „Spaß beiseite. Vereinfacht ausgedrückt, sind meine Kollegen und ich dafür da, dass die Stromversorgung im Hafen Emden reibungslos läuft. Wir warten, reparieren und pflegen unsere Anlagen und beheben Störungen, die natürlich nicht planbar sind. Ich bin also nicht nur im Büro, sondern auch viel im Hafen unterwegs. Diese Abwechslung macht mir viel Spaß.“ Da die Kollegen meist gemeinsam ausrücken, hat Stephan keine Gleitzeit, sondern feste Arbeitszeiten. Von 7 bis 15.45 Uhr ist er mit seinem Team im Einsatz.
Auch Rufbereitschaften gehören zu seinem Job, beispielsweise wenn eine Sturmflut ansteht. „Als Kinder waren wir dann schon auch mal besorgt, wenn mein Papa zum Einsatz musste und wir den Sturm tosen hörten“, erzählt Sophie. Aber es ist ja immer alles gut gegangen.
Neben seiner Arbeit spielt Stephan übrigens seit 35 Jahren Tischtennis, liebt Fußball (eher passiv als aktiv) und ist leidenschaftlicher Depeche Mode Fan.
…so die Tochter
Bei so viel familiärer NPorts-Vorgeschichte könnte man meinen, dass es ja ganz logisch ist, dass nun auch die Tochter bei NPorts arbeitet. Doch Sophie schüttelt den Kopf. „Dass ich hier meine Ausbildung mache, war tatsächlich reiner Zufall. Papa erzählte am Abendbrottisch, dass die kommende Auszubildende für Büromanagement leider abgesagt hatte und NPorts nun nach einer neuen Person sucht. Nach meinem Abitur war ich noch etwas unentschlossen, ob ich direkt studieren, oder lieber doch erst eine Ausbildung machen sollte. Kurzerhand schickte ich meine Bewerbung ab, machte erstmal Urlaub und bekam dann später tatsächlich die Möglichkeit, meine Ausbildung hier zu beginnen. Das hat mich wahnsinnig gefreut. Der Einstieg bei NPorts war für mich sicherlich um einiges leichter als für andere. Durch Papas Job kannte ich schon so viele Menschen – nicht nur die, die in unserer Straße wohnen. Büromanagement interessierte mich auch deshalb, weil ich gerne organisiere und mir die Ausbildung eine gute Basis für mein späteres Studium geben wird.“
Schon im Alter von einem Jahr war Sophie mit ihrem Papa im Hafen unterwegs.
Sie startete im vergangenen August und bald geht’s auch schon ins dritte Ausbildungsjahr. Wie das geht? Ganz einfach – sie hat um ein Jahr verkürzt und bereits ihre Zwischenprüfung abgelegt. „Am Anfang war ich mir unsicher, ob das so eine gute Idee ist. Aber dann hatte ich ein paar Mal Berufsschule und merkte, dass ich mit meinem Abiturabschluss doch schon viele Inhalte abdeckte. Daher habe ich das erste Ausbildungsjahr übersprungen und es bisher auch nicht bereut. Im Gegenteil: Ich freue mich sehr, dass das geklappt hat und ich nun früher fertig sein werde.“
In ihrer kurzen Zeit bei NPorts hat sich schon viele Abteilungen durchlaufen: Controlling, Immobilien, Personalbereich. Auch in unserer Niederlassung in Norden war die 20-jährige bereits und hat dort den Betriebsrat und die Personalabteilung tatkräftig unterstützt. „Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, da ich vor allen Dingen im Norder Personalbereich viele Dinge eigenständig umsetzen durfte. Doch mein absolutes Highlight bisher war die Zeit in unserer Hafenbetriebszentrale. Dort habe ich einen richtig tollen Einblick in die Hafenverkehrswelt bekommen und durfte beispielsweise mit den Lotsen mitfahren und auf einen Autofrachter, um die Müllentsorgung zu kontrollieren. Das war richtig aufregend.“
Familienbande
Beide sind sehr verbunden mit ihrem Arbeitgeber. Stephan ist schon seit vielen Jahren engagiertes Mitglied im Betriebsrat. Außerdem organisiert er jedes Jahr im Team des Festausschusses unsere Gemeinschaftsveranstaltung – ein großes Teamevent, bei dem alle Kolleg*innen aus unseren Standorten zusammenkommen.
Während ihrer Schulzeit war Sophie übrigens schon sehr aktiv und kreativ: Sie spielte viel Theater, tanzte und wurde sogar Vize-Europameisterin im HipHop. Dafür ist aktuell zwar nicht mehr so viel Zeit, aber ein Hobby ist ihr geblieben, dass sie auch mit ihrem Vater teilt: Drachenboot fahren. So sitzen die beiden also auch nach der Arbeit zusammen in einem (NPorts-)Boot. Aktuell trainieren sie für die Teilnahme an der Emder Hafenmeile. Sophie sitzt dort übrigens schon länger – ihre ersten Schläge hat sie als Trommlerin im zarten Alter von 10 Jahren gemacht.
Und wenn beide wirklich mal genug von NPorts haben sollten, machen sie leidenschaftlich gerne Familienurlaub auf Borkum. So ganz ohne NPorts geht’s dann aber auch nicht. Wir bieten unseren Beschäftigten nämlich einen Benefit, der noch aus der „Hafenbehördenzeit“ stammt. Seitdem können unsere Mitarbeitenden Mitglieder im Sozialwerk werden und so vergünstigte Urlaubsunterkünfte in verschiedenen Orten Deutschlands buchen. Auch die Ammerskens nutzen diesen Vorteil. „Wir sind beide Mitglieder und haben schon viele Urlaube in den Wohnungen verbracht. Das funktioniert nicht so wie auf einer normalen Buchungsseite. Man bewirbt sich auf einen freien Platz und mit etwas Glück, bekommt man den Zuschlag. Wir sind absolut überzeugt von den Wohnungen, und können das nur empfehlen“, schwärmt Sophie und ist in ihren Gedanken bei den sonnigen (und auch mal nicht so sonnigen) Tagen am Borkumer Strand.
Im kommenden Jahr, wenn Sophie ihren Ausbildungs-Abschluss in der Tasche hat, werden sich die Wege der beiden voraussichtlich trennen. „Ich möchte auf jeden Fall studieren,“ sagt Sophie. „Am liebsten Event- oder Internationales Management.“ Da schaut Stephan direkt ein wenig traurig „Dann möchte sie natürlich auch ins Ausland, die Welt sehen und wird Emden und uns verlassen. Das wird nicht so einfach, aber so ist der Lauf des Lebens. Ich werde sie auf ihrem Weg nicht aufhalten, auch wenn es schwerfallen wird.“
Das sind sehr schöne, abschließende Worte, lieber Stephan. Vielen Dank euch beiden, für dieses herzliche Interview und euren sehr persönlichen Einblick in eure Hafenwelt.
Kommentare
Rolf Smit
"Als ehemaliger Mitarbeiter bei NPorts freue ich mich durch diese Seite was von meinen ehemaligen Kollegen zu lesen Stefan kenne ich als guten Kollegen. Macht weiter so. Ganz liebe Grüße an alle. Rolf "