Projekt SmartKai erfolgreich abgeschlossen

Cuxhaven |

In Cuxhaven hat heute der Abschluss des Projekts SmartKai stattgefunden. Die Einparkhilfe für Schiffe überzeugt in diversen Live-Testungen und kann zukünftig in schwer einsehbaren Hafenbereichen zum Einsatz kommen.

 

Während eines Anlegemanövers der RoRo-Fähre Selandia Seaways bewies das Assistenzsystem am Europakai in Cuxhaven seine Leistungsfähigkeit. Sensible Sensoren, die an Kaimauer und Leinenabweisern angebracht sind, scannen dort die Umgebung sowie jede Bewegung des Schiffs. In Echtzeit kann das  Assistenzsystem SmartKai diese Daten an die Schiffsbesatzungen liefern, die entsprechend reagieren und navigieren können. Heute durften die rund 50 geladenen Gäste das System im Hafen Cuxhaven in Aktion erleben – und das sowohl von der Kaimauer als auch wasserseitig vom Schiff aus.

Das Ziel des Forschungsprojektes bestand darin, die Sicherheit bei der Hafeneinfahrt oder -ausfahrt sowie beim Anlegen und bei Schleuseneinfahrten zu erhöhen. Schäden an Schiffen und Hafeninfrastruktur sollen dadurch verhindert werden. Nach zweieinhalbjähriger Entwicklung und einer erfolgreichen Probezeit gilt das Förderprojekt SmartKai als erfolgreich abgeschlossen.

Holger Banik, Geschäftsführer Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG, bekräftigt den Erfolg des Projektes: „Unsere Häfen sind die idealen Testfelder für innovative Projekte. Zukunftsfähige Technologien nehmen bei uns einen hohen Stellenwert ein, damit unsere Hafenstandorte bestens für ihre wachsende Bedeutung gerüstet sind. SmartKai schafft als eine dieser Technologien einen absoluten Mehrwert für unsere Hafeninfrastruktur sowie für die Reeder, die ihre Schiffe mit höherer Sicherheit in unseren Hafen bringen.“

 

Blick in die Zukunft

Die Hafengesellschaft Niedersachsen Ports hat in ihrem Hafen Cuxhaven ein geeignetes Testfeld geboten, in dem mit SmartKai ein Projekt für die Zukunft der Häfen entwickelt worden ist. Anhand realer Begebenheiten ist in den letzten dreieinhalb Jahren ein wirkungsvolles Assistenzsystem entstanden, was über hochrobuste LiDAR-Sensoren an Kaianlage und Leinenabweisern ein Echtzeitbild der gesamten Fläche liefert. Die Datensätze können über Smartphone, Tablet oder AR-Brille gesichtet werden. Insbesondere wegen der zusätzlichen detaillierten Erfassung von Umweltdaten wie Strömung, Wind und Tidenverhältnissen bietet SmartKai gerade an komplexen Strukturen, wie Schleusen, Kaimauern und Hafeneinfahrten diverse Einsatzmöglichkeiten. „Reibungslose Abläufe und optimale Verfügbarkeit der Hafenanlagen schonen nachhaltig Ressourcen. Das ist für uns der besondere Erfolg der Technologie. Hinzu kommt: Diese Innovation hat nicht nur innerhalb der Standorte von Niedersachsen Ports Vorteile, sondern kann in vielen anderen Hafenstandorten weltweit sinnvoll eingesetzt werden,“ so Banik weiter. Nach Abschluss der Projektlaufzeit liegt ein Prototyp vor, welcher Hafenbetreiber in der Zukunft noch weiter begleiten und unterstützen wird.

Im nächsten Schritt wird das Projektteam evaluieren, wie das System im Realbetrieb zum Einsatz kommen kann. Im Fokus steht hierbei die Kosten möglichst gering zu halten, um entsprechend vielen Nutzerinnen und Nutzern Zugang zum System zu gewähren.

SmartKai ist eine Gemeinschaftsleistung der Projektpartner SICK, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Humatects und Niedersachsen Ports.

 

Hintergrund

SmartKai ist ein hafenseitiges Assistenzsystem zur Unterstützung von Anlege-, Durchfahrts- und Schleusenmanövern. In all diesen Situationen müssen Schiffe in schwer einsehbaren Bereichen manövrieren. Dazu kommen eine hohe Verkehrsdichte im Hafengebiet, wechselnde Umweltbedingungen oder Zeitdruck. In der Konsequenz entstehen häufig Schäden an Schiffen und Kaianlagen. SmartKai setzt hier an und schafft Abhilfe. Das System integriert hochrobuste maritime LiDAR-Sensoren, die an verschiedenen Punkten im Hafenbecken angebracht sind und steht über digitale Schnittstellen sowie über unterschiedliche Endgeräte im direkten Kontakt mit der verantwortlichen Besatzung auf den Schiffen. Die Informationen zu den Bedingungen vor Ort helfen den Schiffsführerinnen und Schiffsführern, das Schiff sicher zu navigieren. Manöver in engen Räumen können so besser gesteuert werden und es kommt zu weniger Schäden.

Ein besonderer Vorteil dieser Technologie besteht in ihrer Benutzerfreundlichkeit. Die Interaktion zwischen Mensch und Maschine und das passende Design bringen große Herausforderungen mit sich – weshalb von Anfang an Lotsen in die Projektentwicklung eingebunden worden sind. Es wurde viel Wert daraufgelegt, die Visualisierung nutzerfreundlich zu gestalten, um die Nutzerinnen und Nutzer zu entlasten. So wird gleichzeitig die Sicherheit der Navigation erhöht.

SmartKai ist ein Förderprojekt im Rahmen des Programmes Innovative Hafentechnologien (IHATEC) und wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr unterstützt.

 

weitere Projektinformationen SmartKai

Foto: NPorts/Andreas Burmann 

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Dörte Schmitz, Leitung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Dörte Schmitz

Leitung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
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