Guten Morgen, liebe Sorgen.
Den Betriebsrat kontaktiert man eigentlich nur dann, wenn’s irgendwo hakt im Arbeitsalltag. Damit es aber gar nicht erst soweit kommt, setzen sich die elf Mitglieder aktiv für unsere Beschäftigten bei NPorts ein.
1, 4, 6, 11, 650. Was bedeuten diese Zahlen? Die Antwort ist simpel: Bei NPorts wählen unsere fast 650 Mitarbeiter*innen alle vier Jahre elf Vertreter*innen in den Betriebsrat, die dann wiederum unsere sechs Standorte vertreten. Und das ist auch gut so. Der Betriebsrat ist nämlich unser Sprachrohr gegenüber der Geschäftsleitung. Die gewählten Mitglieder setzen sich aktiv für verbesserte Arbeitsbedingungen bei NPorts ein und haben ein Mitspracherecht bei zahlreichen unternehmensweiten Entscheidungen.
Aufgaben über Aufgaben
Der Betriebsrat hat Einfluss auf die Arbeitszeitgestaltung, die Entlohnungsgrundsätze sowie soziale, personelle, berufliche, gesundheitliche, arbeitsplatzbezogene und wirtschaftliche Angelegenheiten im Betrieb.
Auch bei Vorstellungsgesprächen ist je ein Mitglied dabei. Andere Aufgaben werden aufgeteilt: Einige bringen sich im Wirtschaftsausschuss* ein, andere im Arbeitssicherheitsausschuss*. Die JAV* wird von ihnen unterstützt und es gibt eine Schwerbehindertenvertretung*. Nicht zu vergessen die diversen Arbeitsgruppen, in denen sie sich tummeln und dabei ist noch Zeit für die ganz normalen alltäglichen Anfragen unserer Kolleg*innen.
Wie schafft man das alles? Um diese vielen Themen zu bewältigen, treffen sie sich wöchentlich. Entweder im Betriebsausschuss* oder in größerer Betriebsrats-Runde mit allen Mitgliedern. Bis auf den Vorsitzenden, Gert Diekmann, und sein Stellvertreter, Michael Kock-Werner, machen übrigens alle den „Betriebsrats-Job“ neben ihrer eigentlichen Tätigkeit bei NPorts.
Für eine bessere Arbeitswelt
Auf die Frage, weshalb sich die einzelnen Mitglieder für den Betriebsrat haben aufstellen lassen, gab es nur eine Antwort: Sie wollen sich für die Beschäftigten bei NPorts einsetzen und die Arbeitsbedingungen weiter verbessern. „Wenn Menschen zusammenarbeiten, gibt es auch mal Unstimmigkeiten. Ganz viel kann man bereits in einem persönlichen Gespräch klären“, erzählt uns Stephan Ammersken. „Manchmal braucht man einfach jemanden, bei dem man etwas los werden kann und der von außen auf eine Situation schaut. Meist sind es nur Missverständnisse zwischen zwei Personen, die schnell geklärt sind. Nur sehr selten müssen wir als Betriebsrat wirklich eingreifen und handeln. Aber dafür sind wir dann ja auch da.“
„Wichtig ist, ein dickes Fell zu haben und trotzdem den Blick für Tatsachen nicht zu verlieren.“ so beschreibt es Sascha Gatena. „Es kommt zu Situationen, wo die Bitte um Unterstützung mit sehr viel Druck und Unmut auf dich zukommt, eine schnelle Lösung wird gefordert. Dabei ist es manchmal nicht so einfach die wirklich wichtigen Informationen, die zur Lösung beitragen, aus einer solchen Situation zu ziehen. Aber es klappt, wenn man sich die Zeit nimmt.“ Trotz dieser Herausforderungen ist die Arbeit als Betriebsrat lohnenswert. Die Möglichkeit, etwas zum Positiven zu verändern und für die Rechte der Mitarbeitenden einzutreten, ist für Sascha Gatena auch nach fast 14 Jahren im Betriebsrat, eine wichtige Motivation.
Auch der Versuch, allen gerecht zu werden, klappt nicht immer. „Die unterschiedlichen Standorte bergen Herausforderungen,“ ergänzt Traute Höllmann. „Die Arbeit im Standort A kann in Standort B ganz anders verrichtet werden. Für uns als Betriebsrat ist es dann wichtig Lösungen und Kompromisse zu finden, mit denen alle zufrieden sind. Da sind Enttäuschungen an der ein oder anderen Stelle natürlich vorprogrammiert, die wir dann auffangen müssen.“
Fazit
Nicht immer ein einfacher Job, den unser Betriebsrat da macht. Sie setzen sich freiwillig und größtenteils neben ihrem eigentlichen Job für die Mitarbeitenden ein und führen herausfordernde Gespräche mit der Geschäftsführung. Die Interessen der Beschäftigten zu hundertprozentiger Zufriedenheit durchsetzen, klappt naturgemäß nicht immer und zieht wiederum Missmut beim ein oder anderen Beschäftigten nach sich. Gut zu wissen: Alle Mitglieder sind jederzeit für alle Beschäftigten ansprechbar – gerade auch für die Standorte „ohne eigene BR-Kollegen“ –.
Trotzdem sind sie alle sehr motiviert in ihrer Betriebsratstätigkeit. Das können wir durch unsere Gespräche mit den einzelnen Mitgliedern auf jeden Fall bestätigen. Die Stimmung im Team ist herzlich und lustig – so kann man den Problemen am besten an den Kragen gehen. Wir ziehen den Hut vor so viel Hingabe, Mut und Engagement und sagen „Danke für euren Einsatz!“.
* Im Arbeitssicherheitsausschuss wird über Themen des Arbeitsschutzes und Unfallverhütung beraten.
JAV (Jugend- und Auszubildendenvertretung): Besteht bei NPorts aus drei Personen und vertritt alle unter 18 Jahren und die zur Berufsausbildung Beschäftigten (Auszubildende, Praktikanten, Werkstudenten).
Schwerbehindertenvertretung: Vertritt die Interessen schwerbehinderter und ihnen gleich gestellte behinderte Beschäftigte.
Betriebsausschuss: Besteht aus fünf Betriebsratsmitgliedern und führt die laufenden Geschäfte des Betriebsrates, wie Vorbereitung von Beschlüssen, Einholen von Auskünften, Beschaffen von Unterlagen, Besprechungen mit Gewerkschaftsvertretern. Er darf jedoch keine Betriebsvereinbarungen abschließen.
Das Team
Gert Diekmann absolvierte 1990 seine Tischlerausbildung beim Niedersächsischen Hafenamt und setzte sich früh für Arbeitnehmer- sowie Jugend- und Auszubildendenrechte ein. Nach verschiedenen Tätigkeiten – auch in anderen Umschlagfirmen - liegt sein Fokus seit 2005 auf der Betriebsratsarbeit. Seit 2014 als Stellvertreter und 2018 als Vorsitzender.
Ganz besonders wichtig ist ihm die Gleichbehandlung der verschiedenen Niederlassungen und Vereinbarungen mit der Geschäftsführung zu treffen, die dem Wohle der gesamten Belegschaft dienen.
Zusammen mit seinem Sekretariat hat er sein Büro in Norddeich.
Stephan Ammersken kann mit seinen 48 Jahren bereits auf eine lange „Karriere“ innerhalb des Betriebsrates bei NPorts zurückblicken. Bereits 1994 hat er seine ersten Schritte in der Welt der betrieblichen Mitbestimmung gemacht, damals in der Jugend- und Ausbildungsvertretung (JAV). Seitdem wurde er bereits fünf Mal wiedergewählt. Derzeit ist er auch Pate für die „jungen Wilden“ der JAV und hat einen ständigen Draht zu den Kolleg*innen im Technischen Service Emden. Neben all den Betriebsratsthemen jongliert er seit 1998 auch noch mit Strom und Energie als gelernter Energieelektroniker und ist heute als Meister im EVU eingesetzt.
Sascha Gatena ist der Mann, der gleich in zwei großen Booten segelt: nicht nur als Mitglied des Betriebsrats für den Standort Norden, sondern auch im Aufsichtsrat von NPorts. Aber auch im Arbeitskreis „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ ist er aktiv. In diesem Team entwickelt und organisiert er tolle Aktionen um die Gesundheit unserer Beschäftigten zu fördern. Und als wäre das nicht schon genug, ist er auch seinem erlernten Beruf des Industrie-mechanikers treu geblieben. Wenn er also nicht gerade in Betriebsrats-, Aufsichtsrats- oder Gesundheitsangelegenheiten steckt, findet man den 39-jährigen im Bauhof oder im Hafengebiet in Norddeich.
Traute Höllmann vertritt die Belange ihrer Emder (zumeist Büro-) Kolleg*innen schon in der dritten Wahlperiode. Doch ihre Fürsorge endet nicht an der Stadtgrenze. Sie hat auch ein offenes Ohr für die Wilhelmshavener Crew. Neben all diesen (meist persönlichen) Themen ist sie Teil des Betriebsausschusses, wirkt in verschiedenen Arbeitsgruppen mit und sie lässt sich sogar auf „gefährliche Abenteuer“ bei Arbeitssicherheits-Sitzungen ein.
Udo Jungenkrüger ist seit 1985 bei NPorts (oder „Hafenamt“, wie es damals noch hieß) im Einsatz. In seiner Zeit als Verwaltungsfachangestellter hat er so einige Bereiche durchkämmt: Fakturierung, Haushalts- und Rechnungswesen, Einkauf, Personal, Immobilien - er hat sie alle gesehen. Aktuell arbeitet der 59-jährige in der Buchhaltung und ist schon in seiner zweiten Amtszeit als Betriebsratsmitglied im Einsatz. Als stellvertretender Sprecher des Wirtschaftsausschusses und Mitglied der Arbeitsgruppe für Arbeitszeitflexibilisierung jongliert er mit wichtigen Themen und sieht sich vor allen Dingen als Sprachrohr für alle Büroangestellten.
Gerhard Gerdes aus dem Standort Emden ist seit 1988 im Unternehmen und seit Mai 2018 im Betriebsrat bei NPorts. Man findet ihn meistens auf seinem Lkw, denn Gerhard ist Lkw-Fahrer.
Andreas Wolter. Der 56jährige Schlosser ist in der Landwirtschaft groß geworden. Seit 1995 arbeitet er bei NPorts Cuxhaven: die ersten 10 Jahre war er in der Schmiede, danach auf der Dampframme, und ist nun als Schleusenwärter im Schichtdienst zu finden. In der letzten Amtsperiode war er bereits 4 Jahre BR-Vertreter und bringt außerdem 8 Jahre Erfahrung in der Personalratstätigkeit mit. Seit nunmehr zwei Jahren ist er im Betriebsrat und statt nur auf Probleme aufmerksam zu machen, hat er sich fest vorgenommen, Lösungen zu finden.
Jürgen Large findet man in der Niederlassung Brake. Dort gehört er zum technischen Service im Fachteam Elektro, wo er als Meister fungiert. Er ist seit 2013 im Unternehmen und seit 2022 im Gremium des Betriebsrates.
Thomas de Jonge rockt nicht nur den Betriebsrat. Der Wasserbauer ist ein echtes NPorts-Urgestein und bereits seit 1984 im Hafen Emden zu Hause. Kein Wunder: Schon sein Vater arbeitet hier und Thomas‘ Kinder machen es ihm nun auch nach. Er selbst hatte schon so einige Jobs inne: Ob Spülbetrieb, Kranfahrer oder Gleisbauer – Hauptsache Hafenarbeit lautet sein Motto. Selbstverständlich ist es für ihn, dass er auch für seine Kolleg*innen einspringt. Zum Beispiel als stellvertretendes Betriebsratsmitglied für Stefan Frerichs, der sich gerade in Elternzeit befindet.
Michael Kock-Werner bringt die Coolness nicht nur durch das Tragen seiner obligatorischen Basecap in den Betriebsrat, mit der er normalerweise unterwegs ist. Der 53jährige Kälteanlagenbauer und Elektroniker arbeitet seit Dezember 2014 bei NPorts Cuxhaven. Seit der letzten Wahlperiode mischt er im Betriebsrat mit, und seit Januar 2023 ist er stellvertretende Vorsitzende. In dieser Position unterstützt er Gert Diekmann und ist von seinem eigentlichen Job freigestellt. Um das perfekt zu machen, hat er in diesem Jahr sehr viel Zeit in Einarbeitung und Weiterbildung gesteckt.
Kurt Oetken. Der 61jährige hält seit der letzten Wahlperiode die Fahne für Brake hoch. Bei NPorts arbeitet er seit 2001: Erst in luftigen Höhen als Kranführer, danach auf dem Hafenboden als Schlosser im Technischen Service. Obwohl er noch relativ neu im Betriebsrats-Team ist, zeigt er, dass er von Anfang an dabei sein will. Er nimmt nicht nur an Vorstellungsgesprächen teil und absolviert so einige Weiterbildungen, sondern setzt sich auch bei wichtigen Entscheidungen vor allen Dingen für seine Braker Crew ein.
Silke Wijnen (rechts) ist gelernte Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte und hat bis zum Eintritt der Elternzeit in diesem Beruf gearbeitet. Die 42jährige ist seit 2019 bei NPorts und im Büro in Norddeich zu finden. Sie erledigt ihre Aufgaben in Teilzeit. Sie bereitet die wöchentlichen Sitzungen vor und führt in den jeweiligen Niederlassungen das Protokoll dazu. Außerdem unterstützt sie den Betriebsrat bei der Planung und Vorbereitung der Teil- und Betriebsversammlungen und vieles mehr. Dabei hat sie immer ein offenes Ohr für die Belange der Kolleg*innen, auch wenn sie kein offizielles Betriebsratsmitglied ist.
Maike Schmidt (links) ist ebenfalls gelernte Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte und war die vergangenen zehn Jahre bei einem Geschäftsbesorger für die Verwaltung von sog. Schiffsgesellschaften tätig. Zuletzt war sie dort als externe Datenschutzbeauftragte beratend für Mandanten tätig. Die 36jährige ist die „frische Brise“ im Team und erst seit Juli 2022 dabei. Sie unterstützt den Betriebsrat als Sekretärin zusammen mit ihrer „Partnerin in Crime“ Silke Wijnen. Beide teilen sich den Job in Norddeich und verlieren auch in stressigen Situationen nicht den Spaß an der Arbeit.
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