Hafenpost
Die Rechnung, bitte!
Sie weiß ganz genau, was gerade im Hafen los ist. Und das obwohl sie ihren Büroarbeitsplatz kaum verlässt: Ulla Grape.
Wenn Schiffe in unseren Häfen festmachen, müssen sie dafür eine Gebühr zahlen. Damit der Zahlungsfluss nicht stockt, gibt es bei NPorts Personen, die sich um die Fakturierung kümmern. Wie beispielsweise Ulla Grape aus unserer Niederlassung in Brake. Sie kennt den Seehafen wie ihre Westentasche. Kein Wunder, denn bereits seit 1989 arbeitet sie bei NPorts (damals noch Hafenamt) als Verwaltungsfachangestellte im nautischen Bereich. Seit über 25 Jahren ist sie in der Fakturierung tätig und kümmert sich gemeinsam mit einer Kollegin um die Erfassung und Abrechnung der Schiffe im Braker Hafen. Eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, für die man vor allem Weitblick, Genauigkeit und Zahlenaffinität braucht.
Alles Routine oder was?
Die gebürtige Stadlanderin bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Sie arbeitet in Gleitzeit, aber meistens beginnt gegen 8 Uhr ihr Arbeitstag. „Dann schaue ich erstmal, was anliegt.“ Und das funktioniert so: Die Seeschiffe melden sich über ein digitales Portal bei uns an. „Ich überprüfe, ob alle Daten korrekt erfasst sind, oder ob noch etwas fehlt. Jedes Schiff ist anders – da kommt eigentlich gar nicht so viel Routine auf. Meine Tage sind also sehr unterschiedlich. Manchmal läuft es rund und dann gibt es die Tage, an denen ich viele Telefonate führen muss, um Details zu klären. Aber das macht meinen Job ja auch abwechslungsreich. Ich mag es sehr, mit den unterschiedlichen Menschen in Kontakt zu sein. Meine Arbeit ist ja doch sehr PC-lastig. Der Austausch zu anderen im Hafen gehört zum Arbeitsalltag für mich dazu. Nebenbei erfährt man auch schon mal was Neues.“
Wenn alles korrekt erfasst ist, muss die Rechnung erstellt werden. Und dabei gibt es Vieles zu beachten „Kommt das Schiff aus dem Inland oder Ausland? Gibt es besondere Umsatzsteuer- oder EU-Regelungen, die beachtet werden müssen? Wie groß ist das Schiff, was hat es geladen, wie lange bleibt es im Hafen? Und und und…“. Dafür muss sie den Hafentarif und all seine Anlagen, die die Spezifika für Brake beinhalten, kennen. Und das tut sie. In- und auswendig. Niemals würde sie daraus einen Hehl machen, denn Ulla ist bescheiden. „Ich verschicke auch die Rechnungen. Meist digital, aber auch Papier ist immer noch dabei. Und dann ist die Arbeit für mich eigentlich getan. Es sei denn, der Rechnungsempfänger zahlt nicht. Dann bekomme ich die Info aus unserer Buchhaltung und wir stimmen das weitere Vorgehen ab.“
Und sonst so?
Nicht nur um die Abrechnung der Schiffe kümmert sie sich, auch die Verbräuche von Strom und Wasser sind mit dabei sowie die Nutzung von Lagerflächen. „Davon gibt es in Brake einige.“ Und weil sie so gerne mit Zahlen jongliert und jahrzehntelang jedes Schiff durch dessen Fakturierung kennt, ist sie auch die erste Adresse, wenn die Niederlassungsleitung Zahlen zum Schiffsverkehr benötigt. Ihre Arbeit ist enorm wichtig, denn neben der Umschlagsstatistik und der Zählung von Binnen- und Seeschiffen erstellt sie auch Auswertungen und lange Listen zu (fast) jedem Sonderwunsch. Manchmal ist das knifflig, denn um Zusammenhänge darstellen zu können, müssen diverse Daten in Relation gesetzt werden. Aber das schreckt Ulla nicht ab, sondern weckt eher ihr Interesse.
Ulla ist Teamplayerin durch und durch: Sie nimmt an den Sommerfesten teil, boßelt für ihre Niederlassung, schmückt und plant für Geburtstage und Jubiläen in ihrer Abteilung. Immer mit einem Lächeln auf den Lippen und ihrer sehr geduldigen sowie ruhigen Art.
Hafenluft schnuppern
„Also wie schon gesagt, so richtig viel draußen bin ich in meinem Job im Port Office ja leider nicht. Ich hatte aber schon oft die Chance, mir Dinge vor Ort anzuschauen. Die Highlights waren beispielsweise die Anlieferung der Brücken am Niedersachsenkai oder auch der Neubau des Silos. Das war spannend. Ich fahre auch oft auf dem Weg zur Arbeit durch den Hafen und weiß dadurch, was wo los ist. Aber eigentlich sind es die kleinen Dinge, weswegen ich gerne hier her komme – und das schon seit 33 Jahren. Ich bin in einem tollen Team, mit dem die Arbeit Spaß macht.“
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