Hafenpost

Von der Schiene auf den Fahrradweg
#Beschäftigte & Sicherheit|  13 Min.

Von der Schiene auf den Fahrradweg

Zehn NPorts-Standorte in 10 Tagen: Jens Almer nimmt uns mit auf seine ganz besondere Urlaubs-Reise.

Jens Almer ist Disponent der Hafenbahn in Brake. In seinem Job kümmert er sich darum, dass der Bahnverkehr im Hafen Brake reibungslos funktioniert. Zusammen mit seinen Kolleg*innen plant und regelt er die Ankünfte, Aufenthalte und Abfahrten der Züge.

Der 56jährige kommt eigentlich aus einem ganz anderen Metier: Er ist gelernter Raumausstatter, hat aber bevor er zu NPorts kam, schon in Bremerhaven als Festmacher gearbeitet. 2012 startete er bei uns als Hafenwärter in Brake und von Anfang an war für ihn klar: „Hier bin ich zu Hause, hier kann ich alt werden. Mir war es immer wichtig einen sicheren Arbeitgeber zu haben. Das bietet mir NPorts auf jeden Fall. Außerdem ist das Miteinander hier sehr herzlich und ich fühlte mich von Anfang an nicht nur als Nummer, sondern als Mensch.“

 

Daily Business

Als ihm dann die Möglichkeit geboten wurde, in der Hafendisposition einzusteigen, fackelte er nicht lange: „Kurz habe ich mich schon gefragt, ob ich nun nochmal etwas Neues lernen und von meinem ‚Draußen‘-Job ins Büro wechseln möchte. Ich sagte mir dann aber ‚Warum nicht?‘. Man lernt nie aus. Also habe ich mich nochmal weitergebildet und bin nun sehr glücklich in meinem Job.“ Jens hat also einige Weiterbildungen, die für die Tätigkeit des Disponenten der Hafenbahn wichtig sind absolviert. Dazu gehören unter anderem die Lehrgänge des Weichenwärters, Rangierbelgleiters und Sicherungsposten. Außerdem wurden die Disponenten in Brake zum Notfallmanager, Bahnerdungsberechtigen und Schaltantragsteller geschult.

Klar muss er auch Mal raus in den Hafen. Die meiste Zeit verbringt Jens aber im Büro und erledigt überwiegend Aufgaben, die eine hohe Konzentration fordern. Er arbeitet außerdem im Drei-Schichtsystem und die Disposition ist 24/7 erreichbar. Wir haben einen rotierenden Plan, der in Früh-, Spät-, Nacht- und Wochenendschichten aufgeteilt ist. Nach sechs Wochen wiederholt sich dann dieser Rhythmus. Ich kann theoretisch jetzt schon sagen, wie ich in fünf Jahren arbeiten muss. Das heißt, ich habe trotz Schichtarbeit eine planbare Freizeit, was ich wirklich gut finde.“ 
 

Ausgleich zur Arbeit

Jens hat viele Interessen. Neben seiner Begeisterung für Fußball (sein Herz schlägt grün-weiß), liebt er das Wasser. Hier kann er abschalten und nach einem stressigen Tag (oder einer anstrengenden Nacht) runterkommen. Außerdem ist er ein leidenschaftlicher Hobby-Fotograf und lebt sich in dieser Freizeitbeschäftigung kreativ aus.

2023 starteten wir bei NPorts einen internen Fahrradwettbewerb, an dem er auch teilnahm: „Nachdem ich jahrelang nicht Fahrrad gefahren bin, hat mich die NPorts-Aktion motiviert, meinen alten Drahtesel mal wieder aus dem Keller zu holen. Die sechs Wochen des Wettbewerbs haben mir so viel Spaß gemacht, dass ich es sogar auf Platz 3 der Einzelwertung geschafft hatte. Wohlbemerkt ohne E-Bike,“ erzählt er stolz. „Seitdem schwinge ich mich sehr gerne aufs Zweirad, was mir richtig guttut und einen tollen Ausgleich zu meinem Job gibt.“

Schon länger hatte Jens die Idee, eine Fahrradtour durch alle NPorts-Standorte zu machen. „Ich freue mich immer, wenn ich meine Kolleg*innen aus anderen Standorten auch persönlich kennenlernen kann. Leider geht das im täglichen Arbeiten sehr selten, da ich nun mal in Brake vor Ort sein muss. Mit anderen Beschäftigten komme ich dann nur per E-Mail oder Telefon ins Gespräch. Deshalb hatte ich den Wunsch, alle NPorts-Niederlassungen zu besuchen und meine Kolleg*innen so besser kennenzulernen,“ erzählt Jens.

Einfacher gesagt als getan. Die Organisation des Ganzen dauerte gut zwei Jahre. Wohl auch, weil er sich für diese Reise dann doch ein E-Bike zulegte: „Nicht, dass ich irgendwo im Nirgendwo hängen geblieben wäre, falls ich mir doch zu viel zugemutet hätte,“ lacht er. 
Nach einem erfolgreichen Testlauf – es ging mit dem Zug nach Cuxhaven und von dort aus mit dem Fahrrad elbabwärts zurück zu seinem Wohnort Bremerhaven – startete er am 21. Mai seine Tour.

Kartenübersicht der Fahrradtour von Jens Almer

 

Tag 1

Von Bremerhaven ging es 85 Kilometer bis nach Stade. Wolfgang Holst gab ihm Insidertipps: „Ich sollte mir erst die Zeit nehmen um die schöne Altstadt anzuschauen und dann in den Hafen kommen. Auch Tipps für ein leckeres Fischbrötchen hatte er mir gegeben“, lacht er. „Auf Stade hatte ich mich im Vorfeld am meisten gefreut, da ich den Hafen gar nicht kannte. Umso schöner war es, dass sich die Kollegen Wolfgang Holst und Uwe Heinsohn, die Zeit genommen haben, mir alles zeigten und sämtliche Abläufe erklären konnten. Wirklich beeindruckend, alles mal live zu sehen.“ Nochmal vielen Dank an die Kollegen aus Stade.
 

Fahrrad im Hafen StadeWolfgang Holst und Jens Almer am Kai im Hafen Stade vor einem Ladekran für Schiffe

Tag 2

Die Fahrt nach Cuxhaven begann verregnet und endete auch so: „Es schüttete teilweise wie aus Eimern. Ich musste meine geplante Tour entlang der Küste etwas verlegen und fuhr mehr im Landesinneren. Eigentlich wollte ich ja auch campen, habe mich dann aber doch noch fix in ein Hotel eingebucht. Nach ca. 72 Kilometer kam ich also völlig durchnässt in Cuxhaven an. Dort kannte ich schon ein paar Kolleg*innen, wurde herzlich von Gabriele Landvogt begrüßt und bekam sogar eine kleine Tour durch den Hafen, was sehr toll war.“

Gabriele Landvogt und Jens Almer im Hafen CuxhavenBlick in den Hafen Cuxhaven

Tag 3

„Das Wetter wurde besser, und ich konnte an der Küste entlang wieder bis nach Bremerhaven fahren und dann zu Hause in mein eigenes Bett sinken. Das war eine wirklich schöne Strecke,“ erzählt Jens. Wieder 58 Kilometer geschafft.

Blick von der Fähre auf CuxhavenBlick vom Fahrrad auf einen Fahrradweg im GrünenDrei Schafe auf einem Deich bei Bremerhaven

Tag 4

Auf nach Wilhelmshaven. Auch diesen Hafen kannte Jens schon von Weiterbildungen zusammen mit Kolleg*innen vor Ort. Nach 82 Kilometern Fahrt stattete er nicht erst dem Port Office einen Beuch ab, wo er mit dem dortigen Abteilungsleiter Marc Hoffmann und dem Nautiker vom Dienst Johan Behrens ins Gespräch kam. Danach ging es für Jens auch zu den Kolleg*innen im Stellwerk, wo er Ingo Winsel und Kai Gruber traf. „Wie gesagt, wir kannten uns schon. Es war ein sehr herzliches Wiedersehen und wir konnten viel lachen“, erinnert sich Jens.

Blick von der Wasserkante auf den hafen Wilhelmshaven mit VerladekränenMarc Hoffmann, Johan Behrens und Jens Almer im Port Office WilhelmshavenIngo Winsel und Jens Almer im Stellwerk Wilhelmshaven
E-Lok im Hafen WilhelmshavenFahrrad vor der Niederlassung Wilhelmshaven im GegenlichtJens Almer mit seinem Fahrrad in Regenkleidung vor einem Hotel in Wilhelmshaven

Tag 5 bis 7

Falls bisher noch kein Urlaubsfeeling aufkam, dann aber jetzt. Die kommenden Tage wollte er auf Langeoog verbringen. Also radelte er 95 Kilometer nach Bensersiel, wo er das Team im dortigen Bauhof besuchte. „Auch hier wurde ich sehr herzlich empfangen. Der dortige Bauhofleiter Thorsten Arends half mir sogar im Vorfeld ein wenig bei der Organisation meiner Reise. Ohne seine Hilfe hätte der Stopp auf Langeoog wahrscheinlich gar nicht geklappt. Also auch dafür nochmal vielen Dank an Thorsten!“ 
 

Thorsten Arends und Jens Almer im Hafen BensersielBlick in den hafen Bensersiel mit drei Kuttern am KaiDieter Palma und Jens Almer vor der Schiffsmeldestelle Bensersiel

Bevor es auf die Insel ging, gab’s noch einen Abstecher zur Schiffmeldestelle Bensersiel. Der Kollege Dieter Palma freute sich auch sehr, einen Kollegen aus einer anderen Niederlassung kennenzulernen. Nach einem wirklich sehr netten Gespräch, ging es mit der Fähre nach Langeoog, wo Jens die kommenden zwei Tage zusammen mit seiner Lebensgefährtin und Hund „Smutje“ entspannen konnte.

 

Tag 7

Nachdem Jens wieder auf dem Festland angekommen war, ging es für 50 Kilometer weiter nach Norden und Norddeich. Dort traf er nicht nur unseren Niederlassungsleiter Friedrich Voß, mit dem er sich kurz Austauschen konnte, sondern auch den Kollegen der Schiffsmeldestelle in Norddeich: Thorsten Klaassen.

Friedrich Voß und Jens Almer vor der Niederlassung EmdenThorsten Klaassen und Jens Almer vor der Schiffsmeldestelle Norddeich

Tag 8

Ab nach Emden. Für 82 Kilometer ging es wieder entlang der Küste in unseren flächenmäßig größten Hafen. Auch hier wurde Jens im Stellwerk von sehr netten Kolleg*innen, unter anderem von Frank Zimmermann, empfangen. Jens‘ Interesse an der Hafenbahn und deren Abläufe in Emden war natürlich sehr groß. „Wir haben uns gut Austauschen können und ich konnte durch meinen Besuch neue Kontakte knüpfen“, erzählt uns Jens. 
 

Frank Zimmermann und Jens Almer im Stellwerk EmdenBlick von außen auf ein Stellwerk der Hafenbahn in Emden

Tag 9

Regen, Regen und nochmal Regen. Am nächsten Tag kam er nach 88 Kilometern etwas durchnässt in Oldenburg an. Um so herzlicher wurde er von unserer Pressesprecherin Dörte Schmitz empfangen, die ihm die Zentrale zeigte. „Ich war noch nie in der Zentrale in Oldenburg und sehr überrascht von den vielen Gängen und Treppen“, lacht er. „Wie ihr euch hier zurechtfindet, ist mir ein kleines Rätsel. Aber Spaß beiseite, ich wurde auch hier sehr nett willkommen geheißen, auch wenn ich leider nur sehr wenige Kolleg*innen getroffen habe, da viele in Besprechungen oder im Home Office waren.“

Fahrradweg unter Bäumen am Hafen in der Stadt OldenburgDörte Schmitz und Jens Almer in der Zentrale Oldenburg

Tag 10

Endspurt. Nach 53 Kilometern erreichte Jens seinen Heimathafen Brake, wo er auf ein Pläuschchen bei seinem Niederlassungsleiter Christian Helten vorbeischaute. Nach einem gemeinsamen Kaffee, ging es danach noch auf eine kurze Stippvisite in die Hafenzentrale, zu seinen Kollegen der Hafenbahn. Dann ging es direkt weiter, noch 32 Kilometer zurück nach Bremerhaven. 
 

Landschaft mit Fluss bei sonnigem Wetter in der Gegend um BrakeChristian Helten und Jens Almer vor der Niederlassung BrakeBlick in den Hafen Brake mit dem Dreimaster Segelschiff Großherzogin Elisabeth

Was das Fazit seiner Reise ist, wollen wir von ihm wissen: „Ich wurde überall sehr, sehr herzlich empfangen. Mein Ziel war es ja nicht, irgendjemanden von der Arbeit abzuhalten. Umso mehr freute es mich, dass sich alle ein bisschen Zeit für mich genommen haben, um kurz zu plauschen. Das war wirklich sehr schön. Neben den vielen neuen Kontakten habe ich nun auch einen tollen Überblick über unsere verschiedenen Standorte und Häfen erhalten. Das war alles sehr interessant und hat mir wirklich Spaß gemacht. Es war mit Sicherheit nicht das letzte Mal, dass ich mal auf ein ‚Moin!‘ vorbeischaue“.

Insgesamt hat Jens

  • 697 Kilometer zurückgelegt
  • 30 Kolleg*innen getroffen
  • 397 Fotos gemacht
  • keine Pannen unterwegs gehabt
  • 3 Mal seine Klamotten trocknen müssen
  • 6 Fischbrötchen gegessen
  • und unendlich viele Schafe grasen gesehen.

Eine tolle Leistung wie wir finden. Vielen Dank, lieber Jens, für deinen Einblick in diese tolle Rundreise! Vielleicht ist das ja auch für andere eine Inspiration für den nächsten Urlaub.

 163         von: Katja Mädler

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