Baubeginn für weiteren Liegeplatz im Seehafen Brake

Brake |

NPorts investiert bis zu 10 Millionen Euro in die Sanierung und Erweiterung der Südpier

Brake, 06. November 2015. Mit einem gekonnten Betonguss hat Wirtschafts-Staatssekretärin Daniela Behrens die Bauarbeiten für einen zweiten Großschiffslegeplatz an der Südpier im Seehafen Brake eingeleitet. Ab Anfang Juli 2016 werden an dieser Stelle Anlegemöglichkeiten für zwei Schiffe mit einer Länge von 275 Metern und einem Tiefgang von bis zu 11,90 Metern sein. Zugleich werden mit dieser Maßnahme zusätzliche Umschlagskapazitäten geschaffen.

„Die Entwicklung des Agri-Umschlags ist in Brake seit Jahren eine Erfolgsgeschichte. Wir reagieren auf wachsenden Bedarf mit modernen und erweiterten Umschlagkapazitäten und festigen damit die Position Brakes als einer der führenden Agrar-Logistikstandorte in Nordeuropa“, erklärt Daniela Behrens, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr.
Der Umschlag von Agri-Produkten im Hafen Brake hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt. Wurden im Jahr 2010 noch ca. 2,8 Mio. Tonnen Futtermittel und Getreide im Seeverkehr umgeschlagen, so stieg im Jahr 2014 diese Menge mehr als 20 % gegenüber dem Vorjahr auf rund 3,5 Millionen Tonnen an. Auf den steigenden Bedarf an Lagerkapazitäten hat das Umschlagsunternehmen J. MÜLLER AGRI-Terminal im Jahr 2013 mit dem Bau einer leistungsfähigen Siloanlage (Silo 6) reagiert.

Durch die Erweiterung und die Sanierung der wasserseitigen Infrastruktur schafft Niedersachsen Ports nun die erforderlichen Randbedingungen für eine Erhöhung der Umschlagkapazitäten im AGRI-Bereich. Mit einem zweiten Liegeplatz für Großschiffe kann dann bis 2020 das Umschlagvolumen auf rund 4,3 Millionen Tonnen gesteigert werden.

„Mit dieser verbesserten Infrastruktur wird der Hafen noch leistungsfähiger. Wir tragen dazu bei, Verkehre zu optimieren, damit eine wirtschaftliche, direkte und umweltgerechte Verladung möglich ist“, betont Holger Banik Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG und der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

Das Projekt ist in zwei Phasen untergliedert. Bis zum Sommer 2016 errichtet NPorts auf der Landseite die Voraussetzungen, um künftig zwei Großschiffe abfertigen zu können. Dazu wird die Möglichkeit für den Einsatz von schienengebundenen Umschlaggeräten geschaffen und die Gleisanlagen angepasst. In der anschließenden Phase werden bis voraussichtlich Ende 2017 die Arbeiten auf der Wasserseite durchgeführt. Hierbei werden insbesondere die vorhandenen Poller- und Fendereinrichtungen erneuert, die größtenteils aus den 1960er Jahren stammen. Dazu müssen Gründungspfähle von einer Länge von mehr als 30 Metern in das Weserufer gerammt werden. Die Bauplanung ist darauf ausgerichtet, den Umschlagbetrieb so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.

Die Leistungen für die bereits Ende August begonnenen ersten Arbeiten werden in dieser Phase durch die Firma Tiefbau GmbH Unterweser (TAGU) durchgeführt. Das Unternehmen erhielt den Zuschlag nach einer europaweiten Ausschreibung.

Der Seehafen Brake ist ein multifunktionaler Spezialhafen, der sich im Wesentlichen in drei Bereiche unterteilen lässt. Im südlichen Hafenbereich (Südpier) befinden sich die Umschlageinrichtungen für Getreide- und Futtermittel des sogenannten AGRI-Terminals. Im nördlichen Hafenbereich (Nordpier) werden Forstprodukte, Eisen, Stahl, greiferfähige Massengüter und Schwefel umgeschlagen. Der im Zuge der Norderweiterung im Jahr 2009 schwerlastfähige Niedersachsenkai dient dem schwerpunktmäßigen Umschlag von Stahl- und Projektladung.

Niedersachsen Ports ist Eigentümer und Betreiber von fünf Seehäfen, sieben Inselversorgungshäfen und drei Regionalhäfen an der deutschen Nordseeküste. Sitz der Gesellschaft ist Oldenburg. Mit den Niederlassungen in Brake, Cuxhaven mit Außenstelle in Stade, Emden und Wilhelmshaven managt Niedersachsen Ports die Hafeninfrastruktur in den großen Seehäfen des Landes Niedersachsen. Die Niederlassung Norden betreibt zudem die Versorgungshäfen für die Ostfriesischen Inseln. Somit bietet Niedersachsen Ports eine Vielzahl von Hafenstandorten aus einer Hand.

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