Die Trockenlegung einer Schleuse, ein gelöster Fender oder eine Hafenbaustelle – all diese Aufgaben sind ohne Kran nur schwer umzusetzen. Im Hafen Emden kann Niedersachsen Ports (NPorts) diese Arbeiten seit Oktober 2023 wieder eigenständig durchführen: Die Niederlassung hat gemeinsam mit der Niederlassung Norden einen neuen Mobilkran angeschafft. Norden bewirtschaftet an der Küstenseite die Häfen Norddeich und Bensersiel sowie die Inselhäfen Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge.
„Der Hafen Emden braucht einen eigenen Kran – dessen waren wir uns sicher. Gerade für tägliche Hafenarbeiten müssen wir flexibel agieren können. Es freut mich sehr, dass der neue Mobilkran jetzt im Einsatz ist und unserer anderen Standorte davon ebenso profitieren können“, so Aiko Hollander, Niederlassungsleiter NPorts Emden.
Ein Schwergewicht mit großer Reichweite
Der neue Mobilkran ist ein dreiachsiger 50t-Kran mit 31 Meter Ausleger. Auslage beschreibt den Radius, in dem gearbeitet werden kann.
„Wir sind auf jeden Fall sehr zufrieden mit dem neuen Kran. Er deckt unseren Aufgabenbereich im Hafen sehr gut ab“, bekräftigt Haupt-Kranführer Manfred Pollmann, der seit zwölf Jahren für NPorts auf Kranen im Einsatz ist. „Grenzen gibt es immer, aber innerhalb dieser können wir mit dem neuen Kran wunderbar arbeiten.“
Der Kran wird hauptsächlich im Hafen Emden eingesetzt, wurde aber gemeinsam mit der Niederlassung Norden angeschafft, um auch dort notwendige Arbeiten verrichten zu können. Die Gesamtkosten betrugen 625.000 Euro.
Hintergrund
Zuvor hatte NPorts Emden einen 20t-Teleskop-Kran, der bis 2021 insgesamt 23 Jahre im Einsatz war. Aufgrund des hohen Verschleißes sowie weiterer Mängel wurde dieser Kran stillgelegt und verkauft. Zudem war er für viele anfallende Arbeiten mittlerweile zu klein geworden. Gerade für Arbeiten an Schleusen (Große Seeschleuse, Nesserlander Schleuse, Borssumer Schleuse) sind Mobilität und Hebekraft eines größeren Krans wichtig.
In der Niederlassung Norden wurde bislang ein Seilkran verwendet, der nach 27 Jahren ebenso stillgelegt werden musste. In beiden Niederlassungen standen somit keine eigenen mobilen Krane mit Straßenzulassung für Instandhaltungsarbeiten zur Verfügung. Bis zur Beschaffung des neuen Krans wurde zwei Jahre lang auf Leihkrane oder die Unterstützung anderer Unternehmen zurückgegriffen. Das erforderte deutlich mehr Planung der Kraneinsätze und weniger flexibles Reagieren auf unvorhergesehene Ereignisse wie Sturmschäden oder kleinere Reparaturen.