Hafen Emden: Minister Hilbers informiert sich über Projekte

Emden |

Intensiver Austausch über Innovationen, Entwicklungen und Baumaßnahmen

 

Der Treffpunkt ist mit Bedacht gewählt. Das Alte Zollhaus in Emden bietet auf der Fensterseite einen weiten Blick über den Emder Binnenhafen. Auf der anderen Seite gelangt man mit wenige Schritten zur Großen Seeschleuse, der Verbindung zwischen Außen- und Binnenhafen. Mitten im Geschehen informiert sich der Niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers bei der landeseigenen Hafengesellschaft Niedersachsen Ports über die Bauprojekte und die Entwicklung des Hafens.

 

Digitalisierung im Bauwesen

Der rund dreistündige Termin wird insbesondere genutzt, um die Erfahrungen zur digitalen Arbeitsmethode ´Building Information Modeling´ (BIM) auszutauschen.

Im Hochbau etabliert sich die BIM-Methodik zunehmend. Die Idee dahinter: Ein digitales Bauwerksmodell, angereichert mit sämtlichen Informationen des spezifischen Bauprojekts, steht über alle Phasen des Lebenszyklus im Zentrum der Kollaboration zwischen allen Projektbeteiligten.

Minister Hilbers: „Das Thema Building Information Modeling steht für die digitale Zukunft der Baubranche und bietet als relativ neue Technologie perspektivisch in den nächsten Jahren enorme Chancen. Hierbei handelt es sich um weit mehr als nur eine technische Innovation der Softwarebranche. Es wird vielmehr ein ganzeinheitlicher methodischer Ansatz verfolgt, der das Planen und Bauen an vielen Stellen zwar tiefgreifend verändern, aber optimieren wird. Durch den Einsatz dieser Methode können kostspielige Planungsfehler früh erkannt und von Anfang an vermieden werden. Gleichzeitig ermöglicht der Einsatz von BIM einen höheren Qualitätsstandard mit Blick auf die Bearbeitung, den Datenaustausch sowie die Planungskoordination. BIM ist damit ein ganz wesentlicher Baustein einer modernen, digitalisierten Verwaltung.“

 

Pilotprojekte schaffen Expertise

Bis vor wenigen Jahren war im Infrastrukturbereich, wie zum Beispiel im Bereich des Wasser-und Hafenbaus dieses Knowhow sowohl auf der Auftraggeber, als auch auf der ausführenden Seite noch nicht ausgeprägt vorhanden. Niedersachsen Ports hat als erstes Unternehmen BIM im deutschen Hafenbau eingesetzt.

„Digitalisierung ist für uns ein kontinuierlicher und umfassender Vorgang, der alle Bereiche im Hafen umfasst. Mit der Einführung von BIM sind wir in der Hafenlandschaft Deutschlands Vorreiter. Der Erfahrungsaustausch ist wichtig, um nicht nur bei uns, sondern auf allen Seiten Kompetenzen für innovative Methoden zu erweitern“, erklärt Holger Banik Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

Als Pilotprojekt wurde 2019 der 130-jährige Helgolandkai im Seehafen Wilhelmshaven ausgewählt, der jetzt umfassend Instand gesetzt ist. Anschließend wurden die Erfahrungen am gegenüber liegenden Wangeroogkai angewendet. Der Bau der Südmole auf Norderney sowie in Emden der Bau des Großschiffsliegeplatzes sind weitere BIM-Projekte im Hafenbau.

 

Ausblick

„Learning by doing – das ist unsere Devise. Wir haben die Vorteile erkannt, mit jedem Einsatz von BIM schaffen wir Referenzprojekte und neue Expertise“, betont Folker Kielgast, Technischer Geschäftsführer Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie Technischer Leiter der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

Um die BIM-Methodik bei NPorts zukünftig flächendeckend zu etablieren und einsetzen zu können, wird eine BIM-Abteilung aufgebaut. So kann notwendiges eigenes fachliches Knowhow sichergestellt werden. Zukünftig sollen im Wesentlichen komplexe Großprojekte im Investitions- und Unterhaltungsbereich mit der kollaborativen Arbeitsmethode BIM geplant und durchgeführt werden. „Die Rahmenbedingungen für BIM müssen fortgeschrieben werden, aber es wird sich etablieren und in der Zukunft zu einer Selbstverständlichkeit werden“, ist Kielgast zuversichtlich.

 

Entwicklung des Hafens

Bei einer Fahrt auf dem NPorts-Peilschiff MS Delfin im Anschluss bekommt Finanzminister Hilbers einen Überblick über die Entwicklungen im Hafen Emden. Von der Wasserseite aus erläutern die die Hafen-Experten von NPorts die geplanten Baumaßnahmen zur Großen Seeschleuse und zum Großschiffsliegeplatz.

 

Foto: NPorts/Andreas Burmann: vlnr: Aiko Hollander, stellv. Leiter der NPorts-Niederlassung Emden; Holger Banik, Sprecher der Geschäftsführung von NPorts; Reinhold Hilbes, Niedersächsischer Finanzminister; Folker Kielgast, Technischer Geschäftsfürer von NPorts

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Dörte Schmitz

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Niedersachsen Ports GmbH & Co.KG

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