Als digitales Modell sind der Helgolandkai und der Wangeroogkai im Alten Vorhafen schon seit längerer Zeit fertig gestellt. Beide Instandhaltungsmaßnahmen sind ein Pilotprojekt bei Niedersachsen Ports für das innovative Verfahren „Building Information Modeling (BIM)“. Diese Methode ermöglicht es, Bauwerke als digitale Modelle mit all ihren relevanten Informationen in bis zu fünf Dimensionen abzubilden. Im Hoch- und Straßenbau erprobt, ist es für den Hafenbau verhältnismäßig neu.
Fertig gebaute Kaianlagen einweihen, das geht am besten in der echten Umgebung. So hat Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann vor Ort in Wilhelmshaven den Alten Vorhafen wieder für die Schifffahrt frei gegeben. „Mit der Sanierung des Helgolandkai und Wangeroogkai haben wir dafür gesorgt, dass der Alte Vorhafen wieder eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur bekommt. Und wir zeigen – durch NPorts passen wir unsere Häfen an die sich ständig ändernden Rahmenbedingungen an. So bleiben sie gerade in diesen Zeiten weiter wettbewerbs- und zukunftssicher aufgestellt“, betont der Niedersächsische Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung.
Die im Januar 2019 begonnenen Sanierungsarbeiten waren in zwei Abschnitte eingeteilt. Zunächst wurde der Helgolandkai bis Oktober 2020 saniert. Im August 2020 begannen die Baumarbeiten für den zweiten Abschnitt, den Wangeroogkai. Insgesamt rund 12,5 Millionen Euro hat das Projekt gekostet, davon hat Niedersachsen Ports 10 Millionen Euro für diese Maßnahmen investiert, weitere rund 2,5 Millionen Euro der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN).
Das Hafenareal wurde zwischen 1877 und 1886 erbaut. Der Alte Vorhafen, auch unter der Bezeichnung 1. Einfahrt bekannt, bietet mit dem Helgolandkai und dem Wangeroogkai für Schiffe zahlreiche Anlegemöglichkeiten auf einer Länge von rund 360 Metern bei einem Wassertiefgang von rund vier Metern bei Tideniedrigwasser.
„Bauen in altem Bestand ist immer eine Herausforderung. Gemeinsam mit unseren Partnern stärken wir uns, in dem wir Innovationen und Digitalisierung nutzen. Wir wachsen heute daran, damit künftige Generationen später davon profitieren können“, sagt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG und der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG im Hinblick auf die BiM-Methodik. Durch sie werden auf der Grundlage digitaler Modelle eines Bauwerkes die für seinen Lebenszyklus relevanten Informationen und Daten dauerhaft erfasst. Sie werden verwaltet und in einer transparenten Kommunikation zwischen allen am Bau und letztendlich im Betrieb Beteiligten ausgetauscht.
Die guten Erfahrungen mit diesen Pilotprojekten in Wilhelmshaven werden bei weiteren Hafenbaumaßnahmen eingebracht, aktuell für die Erneuerung der Südmole am Fähranleger I auf Norderney.