Seit Mitte der 60er Jahre plante die deutsch-niederländische Expertenkommission, die Zufahrten zu den Mündungshäfen der Ems umfassend und langfristig zu verbessern. Gleichzeitig sollten so die sehr umfangreichen und kostspieligen Baggerungen zur Unterhaltung reduziert werden.
In Folge der Untersuchungen zum notwendigen Ersatz der seit 1913 betriebenen Großen Seeschleuse startete das Projekt “Dollarthafen“ Anfang der 70er Jahre. Es führte sowohl wasserbautechnisch als auch gesamtwirtschaftlich zu einer Erweiterung des Hafens Emdens durch neue Schleusenanlagen an der Knock (seeseitig) und in Höhe des Borssumer Siels (binnenseitig).
Mit dem Bau eines tideoffenen Seekanals von Emden bis zur Knock**, sah die Planung zunächst die Umleitung der Ems durch den Dollart vor, einer riesigen Bucht südlich von Emden. Infolge ihres Alters und ihrer Größe war die Große Seeschleuse den Anforderungen des modernen Schiffsverkehrs jedoch nicht mehr gewachsen.
*) Dollart = Eine schwere Sturmflut ließ im Jahr 1287 an der Nordseeküste südlich von Emden eine riesige Bucht entstehen: der Dollart.
**) Knock = kleiner Landstrich, mit Deichen und einem kleinen Sandstrand, etwa 15 km nordwestlich von der Seehafenstadt Emden entfernt